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Benz, Richard [Hrsg.]
Die sieben weisen Meister: herausgegeben nach der Heidelberger Handschrift cod. pal. germ. 149, mit Berücksichtigung der Drucke des 15. Jahrhunderts und des cod. pal. germ. 106 (Die deutschen Volksbücher) — Jena, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.2043#0157
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bringen. Da ich das hörte, ward ich zornigund
trug thn an daSMeer undwarfihn darein." Da
sprach derKönig: „Washätteeuchdasgescha-
det, daß er ein großer Herr wäre worden? Mir
deucht, eS ware euch ehrlich und nützlich."
Sprach der Ritter: „Herr, verstehet: ich war
zornig." Da sprach derKönig: „Eswar große
Thorheit, daß thr thun wolltet wider den Willen
Gottes. Nun wisset, daß tch euer Sohn bin, den
ihr ins Meer geworfen. Und Gott hat mich be-
halren mit setner Barmherzigkeit, und mich ge-
bracht zu dieser Herrlichkeit von seinen Gna-
den." Don Furcht und Freude fielen fie zur
Erde. Und er hub fie freundlich auf und sprach:
„Nun fürchtet euch nicht, sondern seid froh
und fröhlich: tch wiü euch darum kein Leid mehr
thun. Jch bin ein Herr worden, daß ich euch
große Ehre und Seligkeit thun will." Und
küßce Vater und Mutter auf ihren Mund.
Dte Mutter begann schreien vor großer Freude.
Da sprach er: „Schreiet nicht, fondern seid
fröhlich, denn in meinem Königreiche soüt ihr
großes Gemach haben also lange ihr lebet."
Und der König führte fie mit fich in sein König-
retch, und lebten da in großen Freuden und
 
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