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Benz, Richard [Editor]
Die sieben weisen Meister: herausgegeben nach der Heidelberger Handschrift cod. pal. germ. 149, mit Berücksichtigung der Drucke des 15. Jahrhunderts und des cod. pal. germ. 106 (Die deutschen Volksbücher) — Jena, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.2043#0158
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Ehren gleich dem Könige, und endeten ihr
LebeninSeligkeit.

Fxa sprach Dyocletianus des Kaisers Sohn:

„Herr Varer, habt ihr mich wohl verstan-
den?" DerKaiser sprach:„Zumal wohl." Da
sprach der Sohn: „Vater, wenn mir Gott hat
gegeben Kunst und Weisheit vor viel Menschen,
das soll euch nichtschädlich sein, eurerEhre noch
eurer Gewaltigkeir, als dieser Alexander, der in
daS Meer ward geworfen von seinem Dater,
und darnach zu einem Könige ward zu großer
Seligkeirund Ehren seinesVaters undMurter.
Also hoffe ich, daß ich euch wolle sein." Der
Kaiser sprach: „Hinfort, mein Sohn, befehl ich
dir Reich und Krone." Sprach der Sohn:
„Vater, daö sollnichtsein: ihrsolletdieGewalt
behalten, und ich die Arbeit haben, und sollet in
mir einen treuen Sohn finden." Und sprach
weirer: „Varer, nun will ich Gericht haben über
eure Frauen." Zustund saß der Kaiser zu Ge-
richr und rtefder Zrauen mir ihrenJungfrauen,
und ließ den Jungling bei ihr stehn in den
Frauenkleidern vor aller derWelt. Da sprach
der Sohn: „Vater, ich heische ein Urreil heute

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