Benz, Richard [Editor]: Die sieben weisen Meister: herausgegeben nach der Heidelberger Handschrift cod. pal. germ. 149, mit Berücksichtigung der Drucke des 15. Jahrhunderts und des cod. pal. germ. 106 (Die deutschen Volksbücher) (Jena, 1911)

über die falschen Lügm, daßich siebenmal zu dem
Galgen ward geführet, und über die Schande,
daß euer Bette beflecket ward von diesem Bu-
ben." Alsbald fiel das Weib zur Erde und bar
Gnade; aber das half nicht. Der Sohn wollte
ein Recht haben. Da ward gmrteilt, daß man
fie sollte schleifen durch die Stadt und darnach
verbrennen, thrBuhleabevsolltewildenRossen
an dieSchweife gebundenwerdenundzerrissen
werden in die vier Winde. Das geschah und alle
wareneszufrieden.

Darnach starb der Kaiser, und der Sohn re-
gierte mitgroßer Weishett, und seine Meister
hielt er in großenEhren. Also daß er zunahman
Gm undEhrevorallenHerrm derWelt. Und
seine Meister hatten ihn lieb und warmihm ge-
treubisanihrmTod.

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