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Holz, Georg [Hrsg.]
Die Gedichte vom Rosengarten zu Worms — Halle a. S., 1893

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https://doi.org/10.11588/diglit.2055#0367
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ZUM ROSENGARTEN F.

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Dietrichs Alphart und Wolfhart, die hier gar nicht zu entbehren sind,
ich zweifle nicht, dass der ergänzer von F geschrieben hat:

Do sprach Alphart der müde: Cich muoz ouch an die vart/
'ich wil mit dir riten,3 sprach sin bruoder Wolfhart,
entsprechend auch str. 15. die einfuhrung Yolcnants und Hawarts
kann nur müssiger schreibereinfall sein.

III, 15—19,2 hat der ergänzer, dem gange des gedicbtes F
rechnung tragend, für D 72—75,2 eingesetzt, die aufzählung nennt
zunächst sieben anwesende helden (Alphart, Wolf hart, Dietrich, Witege,
Heime, Hiltebrant, Eckehart), darauf diejenigen, welche besonders zu
berufen sind: Nudung von Bechelaren, Herbrand vonBiterne, Sigehervon
Garte, Dietleib von Steier, mönch Ilsan. von einer einmischung Etzels
findet sich auch hier keine spur, irotz der anlehnuDg an D.

III, 18,3f. als neunter teilnehmer werden zwei helden zur aus-
wahl gestellt: unerhört und sinnlos, da man dann nicht mühsam den
zwölften zu holen brauchte! auch ist Hagene als bruder Hiltebrands
unbekannt; Singer a. a. o. will deshalb Hache lesen; ich würde vorziehen
zu bessern:

cdä sol mit Hagenen striten/ sprach meister Hildebrant,
cdaher von Biterne min bruoder Herbrant.3

III, 19,1 Yseher, wie Mourek liest, ist nichts; dagegen Sigeher
tritt im Biterolf und Alphart als mann Dietrichs auf; in letzterem
gedichte ist er Alpharts vater.

IY. V: zahlreiche besserungen, die hier aufgenommen sind, stammen
von Bartsch (Germ. VIII, 196fF.).

IV, 6—17: Dietleibs kämpf mit dem riesen (Schrutan, weil Ortwin
16,3 wie A 214 sein neffe heisst, und weil der wahrscheinliche reim 6,3f.ihn
nahelegt) kann nicht in Ordnung sein: Dietleib wird zweimal nieder-
geschlagen und zweimal beklagt, darauf reitet der riese fort, Dietleib
erholt sich, wird zum dritten male verwundet und siegt nur, weil dem
riesen die stange zerbricht, diese erzählung ist selbst für den hölzernen
dichter F zu ungeschickt; leider erlauben die lücken kein sicheres
urteil, doch vermute ich, dass jüngere stücke in den alten text ein-
gerückt sind, statt ihn zu verdrängen.

IV, 23,3f. und 28,3f. die lücken sind angesetzt, damit die vier-
zeiligen reden (24. 25) auch wirklich, wie offenbar beabsichtigt ist, als
Strophen erscheinen.

V, 13,3 das handschriftliche mage scheint nach metrum und Zu-
sammenhang nicht als mäc, sondern als ein dem gotischen magus
entsprechendes wort aufzufassen zu sein (knabe, söhn).

Holz, Rosengarten.

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