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Junk, Victor [Hrsg.]
Rudolfs von Ems Willehalm von Orlens: hrsg. aus dem Wasserburger Codex der Fürstlich Fürstenbergischen Hofbibliothek in Donaueschingen ((Deutsche Texte des Mittelalters, Band 2) — Berlin, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.2060#0285
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In wunderte, als er si sacli
So gar wunsliclie, sclion er sprach
, Amalye toh/er min,

14730 Swas ie dnreh den willen din
Wilhelm min sun erlait
Angest, not und arehait,

Das mag er gern han erlitten:
Andiner schöne, an dinen sitten
14735 Sint mir al diu märe
Worden vil geware
Du mir von diner werdekait
Sint und wurdent ie gesaitd
,Das wäre mir liep, wär es also/
14740 Sprach diu minnecliche do.

Sus wart das trinken dar getragen,
Als ich diu märe liorte sagen,

In mengem kopfe riclie.

Schone nnd wunnecliche
14745 Wart uf dem höfe erhahen da
Der huhert von den rittern sa
Schallecliche enwiderstrit
Und werte unz an des ezzens zit
Mit ritterlicher fröde kraft,

14750 Do gie mit der ritterschaft
Der kunic ezzen sa zehant,

Der riche fürste von Brahant
Az mit fron Amalyen do,

Das schüf her Wilhelm also;

14755 Der nam das gegengestüle sa
Und saz mit den Brahanden da.
Der edel künic riclie
[83 c] Hiez in do ritterliche

Dienen da un# das man gaz.

14760 Yon vil ezzens sage ain vraz,

Joch wäne wan gähe in genüc;

Mit zühten man das für si trüc,
Wan man da hohes mütes pflac.

Do vertraip diu nalit den tac,

14765 Die fürsten waren alle
Mit fürsteclichem schalle
In den herhergen üher al;

Swas fröde haisset und schal
Und kurzewile, des was da vil,
14770 Singen, sagen, satenspil,

Yil liehte, tanzen, schenken, da
Des was me denne anderswa:

Da vor lange und lange sit
Wart nie richer hohgezit
14775 Yon so vil rittern me gesehen.
Doch horte ich diu märe jehen
Driu tusent ritter wär da wol.

Yelt und die stat was vröden vol
Unz der lielite morgen schain
14780 Und diu trühe naht verswain.

Frü an dem andern tage
Nach der aventure sage
Lüte wan ze messe da,

Diu werde herschaf hüh sich sa
14785 Ze messe, da man lute
Und messe zit betute;

Man sawch alda. do das geschach
Und der hischof gesprach
Oh in dew süzew Gottes segen,
14790 Do nam Jofrit der wise degen,

Der herzoge von Brabant,

Den werden künic von Engellant
Und sines wunsches kint alda
Und gie mit in haiden sa,

14795 Dar zü mit dem fürsten gar
Die dur si warent komen dar,

14729.

tohter MW, toher D.

14772.

was da me MW.

14734.

dine.

14787.

sanc M, sanch W, sach D.

14759.

14761.

untz W, vn D, biz M.

Joch wäne D, besser wolil: ich

14789.
svze M.

den suezzen W, der süze D, der

wande M, ich

wän W,

14795.

dem D = den MW.
 
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