r o n jî je n m.
MP er Versuch einer neuen Ausgabe des Lohengrin bedarf einiger ein-
leitender Worte der Verständigung und Erklärung. Lohengrin steht
nach dem jetzt allgemein gültigen literarhistorischen Unheil sehr tief.
Die Ueher seh ätzung, die ihm wie dem so vielfach nahe verwandten j.
Titurel zu Theil wurde, hat einer grossen Ungunst Platz gemacht.
Es kommt hier nicht darauf an, eine Kritik dieses gegenwärtigen Ur-
thcils zu geben: einzelne Hauptgesichtspunkte, unter denen sich das
Verwerfungsurlheil hie und da beschränken dürfte, sind in dem literar-
historischen Theile der Anmerkungen ausgeführt. Jedenfalls enthält
das Gedicht sprachlich und eulturgeschichtlich, und von dem Stand-
punkt der Geschichte der poetischen Formen angesehen, namentlich als
Probe des Fortwirkens einer früheren Kunstperiode, belehrendes und
interessantes in grosser Fülle, die von den innerlich ganz verschieden-
artigen Einflüssen einer entschieden 'unkünstlerischen Zeit und Um-
gebung gekreuzt wird. Die Ausgabe von Görres, in der es bisher
allein allgemein zugänglich war, erweist sich in jeder Hinsicht als
unbrauchbar. Sie ist nach einer höchst mangelhaften Abschrift einer
Handschrift gemacht. Ausser den Lücken, welche der Abschreiber ver-
schuldet hat, wimmelt diese Ausgabe von Lese-, Schreib- und Druck-
fehlern aller Art, und entbehrt jeder Art von kritischem und erklä-
rendem Apparat, dessen das Werk doch nach allen Seiten hin so sehr
bedarf.
Gerade die Misshandlung, die das Werk durch seinen ersten
Herausgeber hat erleiden müssen, hat den gegenwärtigen Herausgeber
angereizt zu dem Versuche, diesem interessanten Denkmal unserer
deutschen Entwickehngsgeschichte, soweit als es ihm möglich war, zu
MP er Versuch einer neuen Ausgabe des Lohengrin bedarf einiger ein-
leitender Worte der Verständigung und Erklärung. Lohengrin steht
nach dem jetzt allgemein gültigen literarhistorischen Unheil sehr tief.
Die Ueher seh ätzung, die ihm wie dem so vielfach nahe verwandten j.
Titurel zu Theil wurde, hat einer grossen Ungunst Platz gemacht.
Es kommt hier nicht darauf an, eine Kritik dieses gegenwärtigen Ur-
thcils zu geben: einzelne Hauptgesichtspunkte, unter denen sich das
Verwerfungsurlheil hie und da beschränken dürfte, sind in dem literar-
historischen Theile der Anmerkungen ausgeführt. Jedenfalls enthält
das Gedicht sprachlich und eulturgeschichtlich, und von dem Stand-
punkt der Geschichte der poetischen Formen angesehen, namentlich als
Probe des Fortwirkens einer früheren Kunstperiode, belehrendes und
interessantes in grosser Fülle, die von den innerlich ganz verschieden-
artigen Einflüssen einer entschieden 'unkünstlerischen Zeit und Um-
gebung gekreuzt wird. Die Ausgabe von Görres, in der es bisher
allein allgemein zugänglich war, erweist sich in jeder Hinsicht als
unbrauchbar. Sie ist nach einer höchst mangelhaften Abschrift einer
Handschrift gemacht. Ausser den Lücken, welche der Abschreiber ver-
schuldet hat, wimmelt diese Ausgabe von Lese-, Schreib- und Druck-
fehlern aller Art, und entbehrt jeder Art von kritischem und erklä-
rendem Apparat, dessen das Werk doch nach allen Seiten hin so sehr
bedarf.
Gerade die Misshandlung, die das Werk durch seinen ersten
Herausgeber hat erleiden müssen, hat den gegenwärtigen Herausgeber
angereizt zu dem Versuche, diesem interessanten Denkmal unserer
deutschen Entwickehngsgeschichte, soweit als es ihm möglich war, zu