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Wegener, Hans
Beschreibendes Verzeichnis der deutschen Bilder-Handschriften des späten Mittelalters in der Heidelberger Universitäts-Bibliothek — Leipzig, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.2078#0012
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Abb. 8: pal. genn. 329 f. 22v (Originalgröße). — W-Jnitiale.

Ein Zeichner.

Deckfarbenmalerei in liellem, gedämpftem
Kolorit. Geringe Modellierung- mit feiner
Pmselschraffierung in dunklerem Farbton
und Deckweiß.

Farben: Deckgrün, Saftgrün. Kobalt, trü-
bes Karmin, Chromgelb, Zinnober, Ocker,
Grau, Deckweiß, Blattgold, Mattgold.

Die Figuren sind sehr schlank, mit rundem
ausdruckslosen Köpfen und zu großen Hän-
den dargestellt. Tracht um 1400, mit weichem
Faltenwurf. Die Blattranke ist einfach geführt,
aus stark gelappten Blättern und Blüten mit
großen Goldfüllseln in den Blattecken ge-
bildet. Die Illustrationen sind sehr sorgfältig
ausgeführt und wohl als Salzburger Arbeit
anzusprechen.

H. von Mügeln: „Der meide kränz".

pal. germ. 14.

Bayrische Hs. 1407.

f. 71v: „Anno dnl Mo CCCCo V1I° Terminatü est hoc opus die Mercurij Post fest um Anüeeio marie" etc.

Pergament; 15,3x18,5 cm; eine Spalte; sorgfältige Schrift: einfarbige kleine roie, grüne und blaue Initialen.
f. 1r. J-Initiale, aus einem Drachen gebildet.

13 Illustrationen, 1/i bis 1/3 Seite groß, am Schluß der Seiten.

Ur.

Philosophie

5V.

Grammatik.

7r.

Logik.

8v.

Rhetorik.

10r.

Musik.

llv.

Arithmetik.

f.2v. Kaiser Karl, umgeben von den als Frauen per-
sonifizierten Künsten und Tugenden. — Es folgen
nun einzelne sitzende Frauengestalten, zum Teil
mit Attributen in den Händen oder in irgend-
einer Beschäftigung dargestellt, welche die ver-
schiedenen Künste personifizieren, und zwar:

13r. Geometrie.

14v. Astronomie. [Abb. 9.]

16r. Physik.

17v. Alchimie.

19r. Metaphysik.

20 \ Theologie.

Ein Zeichner.

Unschraffierte Federzeichnung in dünnem, zitterigem
Strich, mit Wasser- und Deckfarbe in buntem Kolorit
bemalt. Geringe Modellierung durch ausgesparte Lichter.

Farben: warmes Grün, Kobalt, schmutziges Chrom-
gelb, Zinnober, Karmin und Grau.

Einzelne sitzende Figuren (auf f. 2V und 16r neben
der Si^figur noch stehende). Boden fehlt. Als Hinter-
grund zuweilen ein rein dekoratives Rankenwerk
neben den Figuren. Keine Umrahmung.

Die Figuren sind unproportioniert, mit merkwürdig
verzeichneten, verschwollenen Köpfen ohne Ausdruck
dargestellt. Steil abfallende Schultern, langes, offenes

Haar, schlechte Zeichnung der Hände sind für den
Illustrator charakteristisch. Tracht vom Anfang des
XV. Jahrhunderts. Lange, weiche Haken- und Röhren-
falten. Die Perspektive ist bei den Sitzen, soweit
sie überhaupt dargestellt sind, sehr unsicher.

Die Arbeit ist sorgfältig, aber sehr ungeschickt
ausgeführt, vielleicht eine dilettantische Kopie nach
ungefähr gleichzeitiger Vorlage.

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Abb. 9: pal. germ. 14 f. 14v (7x8,5). — Die Astronomie.

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