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Wegener, Hans
Beschreibendes Verzeichnis der deutschen Bilder-Handschriften des späten Mittelalters in der Heidelberger Universitäts-Bibliothek — Leipzig, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.2078#0088
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Werkstatt des Ludwig Hennfflin.

Wittich vom Jordan.

pal.

germ.

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Um 1470.

f. 6V: auf den Zeltwimpeln das Wappen von
Savoyen.

Gepreßter Lederband mit dem Bild und
Wappen Ott Heinrichs, datiert 1558.

Papier;-Wasserzeichen: Blume 6597 (Cliia-
venna 1405, Mailand 1465); 14,1X20,2 cm:
eine Spalte; saubere Schrift; für Initialen ist
Fiats gelassen.

81 Illustrationen, meist 1/2 Seite groß,
zwischen dem Text. Dargestellt sind vor-
wiegend Kampfszenen und Dialogsituationen.

Zwei Zeichner.

Zeichner Ä: f. 12''ff., derselbe wie Zeich-
ner A in pal. germ. 16 |f. 12r Abb. 70|.

Zeichner C: lv— 1 tv (7V —11 v von Zeich-
ner A koloriert) [f. 3V Abb. 69|.

Zeichner A.

Die Art seiner Darstellung ist dieselbe wie
in pal. germ. 16.



Die Bilder sind im allge-
meinen einfacher. Die Figurenzahl ist gering.

Abb. 69: pal. germ. 555 f. 5V (9x14).
Wiliicli vom Jordan bindet sein Pferd an eine Linde.

Das einfache Bodenstück als Bildbühne überwiegt und ist ohne die dunkle Schraffierung gleichmäßig
mit Deckgrün bemalt. Innenraum ist selten dargestellt, meist steht das Mobiliar im Freien oder auf
einem karierten Boden, der nach rückwärts mit einer niedrigen Brüstung abgeschlossen ist. Die Bilder
auf f. 7V—11v hat der Zeichner koloriert.

Zeichner C.
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cxkere, kaum schraffierte Federzeichnung' in dünnem,







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Abb. 70: pal. germ. 553 f. 12r (9x11,2).

Die Heidenkönig• in r ei i et zu m Z weikampf ihres Gemahls

mit Wittich,

gedämpftem Kolorit bemalt. Geringe
lierung durch ausgesparte Lichter.

I Farben: Olivgrün, Kobalt, schmutziges

Gelb und Karmin.

Die Figuren stehen nebeneinander geord-
net auf einem mit Bäumen bewachsenen
Bodenstück. Himmel ist nicht dargestellt.
Umrahmung fehlt. Die Bilder breiten sich
zuweilen über zwei Seiten aus.

Die Figuren sind untersetzt mit großen
Köpfen, ohne Ausdruck und ohne Indi viel ual i-
sierungsversuehe dargestellt. Sie tragen die
Tracht aus der Zeit um 1470 mit phantasti-
schen Zutaten und eckigem Faltenbruch. Die
Pferde sind zu klein und sehr plump ge-
zeichnet. Architektur ist maßstäblich zu
klein und perspektivisch stark verzeichnet.
DieBäimiehabenimVordergrundemennatu-
ralistischen Stamm und viele Äste mit einzeln
stehenden, herzförmigen Blättern; weiter
hinten ist nur der Umriß der Laubkrone
gezeichnet und an der Schattenseite bemalt.
Die Arbeit ist recht plump und ungeschickt.

80
 
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