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Die angenehmen Zeitvertreibe, in den Erzählungen des Herrn von Adelsberg — Frankfurt am Main, 1767 [VD18 14316323]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27687#0143
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tragen, er wird gleich eine Nachricht davon ge-
ben. Stellet euch begierig zu wissen, ob dieser
oder jene bald heyrarhcn werde? so wird er alle
Heimlichkeiten desselben offenbaren; die Körbe,
die er von Frauenzimmern bekommen, herzäh-
len, dieHeyrarhövorschläge, die ihm nicht an'
sichen, nennen; feine Einkünfte und Ausgaben
berechnen, die Geschenke und Heyrarhsunkosten
an seine künftige Braut überschlagen; und zu-
weilen weiß er schon zum voraus zu sagen, in
welche Farbe er sich an seinem Hochzeirrage klei-
den wird» Noch mehr, er wird ihm gar die
Zahl seiner Erben vorher sagen, und andere
solche Dinge mehr auf die Bahn bringen, die
nirgends, als in seinem Kopfe ihren Ursprung
haben. Dabey ist er unersättlich im Hören,
man muß ihm recht viel erzählen, wenn fein neu-
gieriges Gemülh soll gesättiger werden; er be-
gnüget sich nicht mir kurzen gegründeten Nach-
richten. Sager man ihm eine Sylbe, so will
er hundert Worte haben.
Zudem wirft er unzählige Fragen auf, und
quälet dem andern, so ihm etwas erzählet, fast
das Herz aus dem Leibe. Er läuft von einem
Freunde zum andern, von einem Kaufmanns-
gewölbe in das andere, und welchen er etwa da-
selbst von ohngefahr anrrifr, und sich mir ihn m
ein Gespräche einlaßt, der ist vhnfehlbar unglück-
lich. Er wird ihn durch seine Geschwatze raub,
durch seine Fragen müde, und durch seins Zu-
sätze
 
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