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Akademie der Künste
Chronik der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin — 1896 [1. Oktober 1895 - 1. Oktober 1896]

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6. Spohr: Doppelquartett, E-moll (op. 87), für Streich-
instrumente. (Das Joachim’sche und das Halir’sche Quartett,
die Herren Halir, Markees, Müller, Dechert.)
Am 6. Mai fand ein Ausflug nach Potsdam zur Besichtigung
der Königlichen Gärten und Schlösser statt; im Neuen Palais war
auf Allerhöchsten Befehl für die Festteilnehmer eine Frühstücks-
tafel angerichtet. Nach eingehender Besichtigung des Neuen Palais,
des Schlosses Sans-Souci, der Friedenskirche, des Stadtschlosses,
unter Führung des Direktors Dr. Seidel, erfolgte auf einem grossen
Dampfer eine Fahrt auf der Havel und dem Wannsee. DenSchluss des
Festtages bildete ein Festmahl in der zu Wannsee gelegenenVilla des
Präsidenten Ende, zu dem persönliche Einladungen ergangen waren.
An demselben Tage fand Abends in der Philharmonie eine öffent-
liche Generalprobe zu Dr. Max Bruch’s neuestem Werke „Moses“,
ein biblisches Oratorium von Ludwig Spitta für Chor, Solostimmen
und Orchester, statt, das am Abend des folgendes Tages zur Auf-
führung gelangte. Als Solisten waren in diesem tätig: Herr
Fessler-Berlin (Moses,Bass), HerrDierich-Leipzig (Aaron,Tenor)
und Frau Herzog (Engel des Herrn, Sopran).
Bei dem am 8. Mai ebenfalls in der Philharmonie ver-
anstalteten letzten Musikfeste wurde folgendes Programm durch-
geführt :
1. Wagner: Eine Faust-Ouvertüre.
2. Kiel: Geistliches Lied von Novalis, für Chor und Orchester.
3. Brahms: Symphonie, C-moll (op. 68).
4. Mendelssohn: „Die erste Walpurgisnacht“, Ballade von Goethe,
für Chor und Orchester.
Solisten: Fräulein Jordan-Berlin (Sopran), Herr Dierich-
Leipzig (Tenor), Herr Fessler - Berlin (Bass), Herr Krolop-
Berlin (Bass).
In den beiden letzten Konzerten wirkten ferner mit: der Chor
der Königlichen akademischen Hochschule für Musik, der Phil-
harmonische Chor und der Sängerbund des Berliner Lehrer-Vereins,
endlich das Orchester der Königlichen akademischen Hochschule
für Musik, verstärkt durch deren Lehrer und frühere Schüler.
Allen Mitwirkenden sei an dieser Stelle nochmals der Dank
der Akademie ausgesprochen, ebenso der Presse und dem Publikum,
bei denen diese grossenVeranstaltungen die weitgehendste Förderung
 
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