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Aufenthalts darstellte. Er hatte die Genugthuung, dass das Werk
zu vielfachen Aufführungen in Deutschland, auch in Holland und
England gelangte. Friedrich Wilhelm IV. nahm die Widmung an
und verlieh ihm die goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft,
auch wurde er bald darauf zum Königlichen Musikdirektor ernannt.
Gern folgte er im März 185S einer Einladung nach Bremen, dort als
Nachfolger des Dr. Riem in eine Verbindung musikalischer Ämter
zu treten, die ihm eine zusagende und erfolgreiche Tätigkeit ver-
sprachen. Er hatte sich hierin nicht getäuscht und war seit jener
Zeit dort in Wirksamkeit als Domorganist, als Direktor der Sing-
akademie (gegründet 1815), sowie des nach dem Muster der Gewand-
haus-Konzerte seit 55 Jahren bestehenden Cyclus von Abonnements-
Konzerten. Der Senat der freien Stadt Bremen verlieh ihm das
Ehrenamt des „Musikdirektors“, indem sich an die Leitung der ge-
nannten Institute die Benutzung des Orchesters des Stadttheaters
für die Konzertaufführungen knüpft. Hierzu kam noch seit 1859
die Leitung der Liedertafel, deren Kräfte er für die Aufführungen
der Singakademie zu erhalten suchte, sowie seit 1875 (nach dem
Tode Kurths) die Leitung des Domchores und eines gemischten
Chores für a cappella Gesang aus den Kreisen des Volkes, der
allsonntäglich in dem Gottesdienst mitwirkt. Diese Ämter in Ver-
bindung mit vielfachem Unterricht (er war seit 1861 verheiratet)
nahmen seine Kräfte vollauf in Anspruch, so dass die Kompositions-
tätigkeit im wesentlichen nur auf die Sommerferien beschränkt blieb.
Von Arbeiten auf diesem Gebiet seien erwähnt: die „Bismarck-
hymne“ wegen ihrer Veranlassung, sowie zwei Opern, die „Edda“,
die in Bremen und Hannover zu wiederholten Aufführungen ge-
langte, und das „Käthchenvon Heilbronn“, das sich in verschiedenen
Städten einige Zeit auf dem Repertoire hielt. Längere Jahre war
er wirkliches Mitglied der holländischen Gesellschaft zur Beförderung
der Tonkunst. An weiteren Auszeichnungen erhielt er im Jahre 1869
den Roten Adlerorden IV. Klasse und im Jahre 1888 den Professor-
titel; am 13. Februar 1896 verstarb er in Bremen.
Röting, Julius Amatus, Professor, Historien- und Porträtmaler,
Ordentliches Mitglied der Königlichen Akademie der Künste zu
Berlin, wurde am 13. September 1822 zu Dresden geboren, besuchte
die dortige Königliche Kunstakademie von seinem 15. Lebensjahr ab
und machte seine Studien unter Bendern an n. Anfangs widmete er
Aufenthalts darstellte. Er hatte die Genugthuung, dass das Werk
zu vielfachen Aufführungen in Deutschland, auch in Holland und
England gelangte. Friedrich Wilhelm IV. nahm die Widmung an
und verlieh ihm die goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft,
auch wurde er bald darauf zum Königlichen Musikdirektor ernannt.
Gern folgte er im März 185S einer Einladung nach Bremen, dort als
Nachfolger des Dr. Riem in eine Verbindung musikalischer Ämter
zu treten, die ihm eine zusagende und erfolgreiche Tätigkeit ver-
sprachen. Er hatte sich hierin nicht getäuscht und war seit jener
Zeit dort in Wirksamkeit als Domorganist, als Direktor der Sing-
akademie (gegründet 1815), sowie des nach dem Muster der Gewand-
haus-Konzerte seit 55 Jahren bestehenden Cyclus von Abonnements-
Konzerten. Der Senat der freien Stadt Bremen verlieh ihm das
Ehrenamt des „Musikdirektors“, indem sich an die Leitung der ge-
nannten Institute die Benutzung des Orchesters des Stadttheaters
für die Konzertaufführungen knüpft. Hierzu kam noch seit 1859
die Leitung der Liedertafel, deren Kräfte er für die Aufführungen
der Singakademie zu erhalten suchte, sowie seit 1875 (nach dem
Tode Kurths) die Leitung des Domchores und eines gemischten
Chores für a cappella Gesang aus den Kreisen des Volkes, der
allsonntäglich in dem Gottesdienst mitwirkt. Diese Ämter in Ver-
bindung mit vielfachem Unterricht (er war seit 1861 verheiratet)
nahmen seine Kräfte vollauf in Anspruch, so dass die Kompositions-
tätigkeit im wesentlichen nur auf die Sommerferien beschränkt blieb.
Von Arbeiten auf diesem Gebiet seien erwähnt: die „Bismarck-
hymne“ wegen ihrer Veranlassung, sowie zwei Opern, die „Edda“,
die in Bremen und Hannover zu wiederholten Aufführungen ge-
langte, und das „Käthchenvon Heilbronn“, das sich in verschiedenen
Städten einige Zeit auf dem Repertoire hielt. Längere Jahre war
er wirkliches Mitglied der holländischen Gesellschaft zur Beförderung
der Tonkunst. An weiteren Auszeichnungen erhielt er im Jahre 1869
den Roten Adlerorden IV. Klasse und im Jahre 1888 den Professor-
titel; am 13. Februar 1896 verstarb er in Bremen.
Röting, Julius Amatus, Professor, Historien- und Porträtmaler,
Ordentliches Mitglied der Königlichen Akademie der Künste zu
Berlin, wurde am 13. September 1822 zu Dresden geboren, besuchte
die dortige Königliche Kunstakademie von seinem 15. Lebensjahr ab
und machte seine Studien unter Bendern an n. Anfangs widmete er