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der Akademie der Künste, Sektion für Musik, alle zwei Jahre eine Konkurrenz aus-
geschrieben und dem Sieger derselben die Summe von 3000 M. zu einer zwölf-
bis achtzehnmonatigen Studienreise durch Deutschland, Frankreich und Italien
erteilt. Bei ergebnislosem Verlauf eines Wettbewerbes werden für die folgenden
Jahre die Stipendien auf 4500 M. erhöht. Preisrichter: die Ordentlichen Mitglieder
der Akademie, Sektion für Musik, und die Kapellmeister der Königlichen Oper.)
Die Vertretung der Stiftung erfolgt durch ein Kuratorium. Aus demselben
ist der Geheime Ober-Regierungsrat Fr. von Moltke, infolge seiner im Januar
erfolgten Ernennung zum Regierungspräsidenten in Oppeln, ausgeschieden. An
seine Stelle trat der Geheime Ober-Regierungs- und vortragende Rat Wever,
während als Nachfolger des Rentiers Georg Beer der Rittmeister Baron Fritz
von Korff als Vertreter der Beerschen Familie Mitglied des Kuratoriums wurde.
Am 21. Februar 1898 ist der auf 4500 M. erhöhte Preis der
Stiftung zum 1. Februar 1899 ausgeschrieben worden.
Die Preisaufgaben bestehen:
a) in einer achtstimmigen Vokal-Doppelfuge, deren Haupt-
thema mit dem Text von den Preisrichtern gegeben ist,
b) in einer Ouvertüre für grosses Orchester,
c) in einer durch ein Instrumental-Vorspiel einzuleitenden
dramatischen Kantate für drei Stimmen mit Orchester-
begleitung nach gegebenem Texte.
Die Entscheidung des Wettbewerbes war für den Monat Juni
1899 in Aussicht genommen, doch ist der Wettbewerb ohne Ergebnis
geblieben, da sich innerhalb der bestimmten Frist niemand gemeldet
hatte.
Stipendiaten. Der Stipendiat der Akademie, Regierungsbaumeister Otto
Schmalz (Grosser Staatspreis 1892), der bei dem Bau des neuen
Justizgebäudes in Berlin beschäftigt ist, hat zur Ausführung der
ihm obliegenden Studienreise einen weiteren Ausstand bis Ende 1899
bewilligt erhalten; der Regierungsbaumeister, Stadtbauinspektor
Carl Moritz in Köln (Grosser Staatspreis 1894), der seine Studien-
reise nach halbjähriger Abwesenheit unterbrach (siehe Chronik für
1. Oktober 1895/96), verzichtete auf den Bezug der zweiten
Stipendienrate, da ihm sein Amt die zur Wiederaufnahme und
Durchführung der Studienreise erforderliche Zeit nicht gewähre.
Der Maler Ernst Pfannschmidt (Grosser Staatspreis 1896),
der Bildhauer Martin Schauss (Grosser Staatspreis 1897), der
Bildhauer August Gaul (Dr. Paul Schultze-Stiftung 1897), der
Bildhauer Paul Schulze (Dr. Paul Schultze-Stiftung 1898), der
Maler David Moses, genannt Mose (Erster Michael Beer-Preis
der Akademie der Künste, Sektion für Musik, alle zwei Jahre eine Konkurrenz aus-
geschrieben und dem Sieger derselben die Summe von 3000 M. zu einer zwölf-
bis achtzehnmonatigen Studienreise durch Deutschland, Frankreich und Italien
erteilt. Bei ergebnislosem Verlauf eines Wettbewerbes werden für die folgenden
Jahre die Stipendien auf 4500 M. erhöht. Preisrichter: die Ordentlichen Mitglieder
der Akademie, Sektion für Musik, und die Kapellmeister der Königlichen Oper.)
Die Vertretung der Stiftung erfolgt durch ein Kuratorium. Aus demselben
ist der Geheime Ober-Regierungsrat Fr. von Moltke, infolge seiner im Januar
erfolgten Ernennung zum Regierungspräsidenten in Oppeln, ausgeschieden. An
seine Stelle trat der Geheime Ober-Regierungs- und vortragende Rat Wever,
während als Nachfolger des Rentiers Georg Beer der Rittmeister Baron Fritz
von Korff als Vertreter der Beerschen Familie Mitglied des Kuratoriums wurde.
Am 21. Februar 1898 ist der auf 4500 M. erhöhte Preis der
Stiftung zum 1. Februar 1899 ausgeschrieben worden.
Die Preisaufgaben bestehen:
a) in einer achtstimmigen Vokal-Doppelfuge, deren Haupt-
thema mit dem Text von den Preisrichtern gegeben ist,
b) in einer Ouvertüre für grosses Orchester,
c) in einer durch ein Instrumental-Vorspiel einzuleitenden
dramatischen Kantate für drei Stimmen mit Orchester-
begleitung nach gegebenem Texte.
Die Entscheidung des Wettbewerbes war für den Monat Juni
1899 in Aussicht genommen, doch ist der Wettbewerb ohne Ergebnis
geblieben, da sich innerhalb der bestimmten Frist niemand gemeldet
hatte.
Stipendiaten. Der Stipendiat der Akademie, Regierungsbaumeister Otto
Schmalz (Grosser Staatspreis 1892), der bei dem Bau des neuen
Justizgebäudes in Berlin beschäftigt ist, hat zur Ausführung der
ihm obliegenden Studienreise einen weiteren Ausstand bis Ende 1899
bewilligt erhalten; der Regierungsbaumeister, Stadtbauinspektor
Carl Moritz in Köln (Grosser Staatspreis 1894), der seine Studien-
reise nach halbjähriger Abwesenheit unterbrach (siehe Chronik für
1. Oktober 1895/96), verzichtete auf den Bezug der zweiten
Stipendienrate, da ihm sein Amt die zur Wiederaufnahme und
Durchführung der Studienreise erforderliche Zeit nicht gewähre.
Der Maler Ernst Pfannschmidt (Grosser Staatspreis 1896),
der Bildhauer Martin Schauss (Grosser Staatspreis 1897), der
Bildhauer August Gaul (Dr. Paul Schultze-Stiftung 1897), der
Bildhauer Paul Schulze (Dr. Paul Schultze-Stiftung 1898), der
Maler David Moses, genannt Mose (Erster Michael Beer-Preis