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Kammermusikstils, sein Klavierkonzert bietet dem Pianisten
dankbare Aufgaben, vor allem aber hat er durch seine Lieder
und Soloklavierstücke Bedeutung erlangt. Originalität der an das
nordische Volkslied anknüpfenden melodischen Erfindung, eine
charakteristische, eigenartige Harmonik und prägnante Rhyth-
mik geben seinen Schöpfungen ihren besonderen Ausdruck
und kennzeichnende Haltung. Grieg gehörte unserer Aka-
demie seit 1897 als auswärtiges Mitglied an und ist am
4. September 1907 zu Bergen verstorben.
Meldahl, Ferdinand, dänischer Architekt, geboren am
16. März 1827 in Kopenhagen, studierte auf der dortigen
Kunstakademie und bildete sich auf zahlreichen Reisen im
Auslande weiter. 1858 ernannte ihn die Kopenhagener Aka-
demie zu ihrem Mitglied, und 1860 wurden ihm die Wieder-
herstellungsarbeiten an dem abgebrannten Schlofs Frederiks-
borg bei Hilleroed übertragen, welche er 1896 beendigte.
Auch eine Anzahl anderer Schlösser hat er in dieser Zeit
restauriert, darunter Schlofs Philippsruhe bei Hanau. Von
seinen Kopenhagener Bauten seien genannt: die Friedrichs-
kirche mit Umgebung 1876 bis 1894, das Blindeninstitut
1859 bis 1862, die Navigationsschule, die Königliche Münze
seit 1862 und das Hauptzollamt seit 1865. Aufserdem stammen
von ihm zahlreiche kleinere Bauten in Dänemark und Schweden,
darunter eine Kirche zu Schonen in Schweden. Meldahl war
Direktor der Kunstakademie in Kopenhagen und Königlicher
Etatsrat. Unserer Akademie gehörte Meldahl seit dem Jahre
1896 als Ordentliches Mitglied an. Er starb am 3. Februar
1908 in seiner Vaterstadt.
Thumann, Paul, geboren am 5. Oktober 1834 in Tschacks-
dorf (Niederlausitz), studierte 1853 bis 1855 an der Berliner
Akademie, dann bis 1860 bei Julius Hübner in Dresden.
1860 bis 1863 war er in Leipzig, vornehmlich als Illustrator
tätig, dann siedelte er nach Weimar über, wo er sich unter
Ferdinand Pauwels weiter ausbildete. Hier wurde er 1866
Professor an der Kunstschule, nachdem ihn mehrfach Studien-
reisen nach England, Frankreich und Italien geführt hatten.
1872 wurde er an die Dresdner Akademie, 1875 an die
Akademie der bildenden Künste, spätere akademische Hoch-
schule für die bildenden Künste zu Berlin berufen, 1880
Kammermusikstils, sein Klavierkonzert bietet dem Pianisten
dankbare Aufgaben, vor allem aber hat er durch seine Lieder
und Soloklavierstücke Bedeutung erlangt. Originalität der an das
nordische Volkslied anknüpfenden melodischen Erfindung, eine
charakteristische, eigenartige Harmonik und prägnante Rhyth-
mik geben seinen Schöpfungen ihren besonderen Ausdruck
und kennzeichnende Haltung. Grieg gehörte unserer Aka-
demie seit 1897 als auswärtiges Mitglied an und ist am
4. September 1907 zu Bergen verstorben.
Meldahl, Ferdinand, dänischer Architekt, geboren am
16. März 1827 in Kopenhagen, studierte auf der dortigen
Kunstakademie und bildete sich auf zahlreichen Reisen im
Auslande weiter. 1858 ernannte ihn die Kopenhagener Aka-
demie zu ihrem Mitglied, und 1860 wurden ihm die Wieder-
herstellungsarbeiten an dem abgebrannten Schlofs Frederiks-
borg bei Hilleroed übertragen, welche er 1896 beendigte.
Auch eine Anzahl anderer Schlösser hat er in dieser Zeit
restauriert, darunter Schlofs Philippsruhe bei Hanau. Von
seinen Kopenhagener Bauten seien genannt: die Friedrichs-
kirche mit Umgebung 1876 bis 1894, das Blindeninstitut
1859 bis 1862, die Navigationsschule, die Königliche Münze
seit 1862 und das Hauptzollamt seit 1865. Aufserdem stammen
von ihm zahlreiche kleinere Bauten in Dänemark und Schweden,
darunter eine Kirche zu Schonen in Schweden. Meldahl war
Direktor der Kunstakademie in Kopenhagen und Königlicher
Etatsrat. Unserer Akademie gehörte Meldahl seit dem Jahre
1896 als Ordentliches Mitglied an. Er starb am 3. Februar
1908 in seiner Vaterstadt.
Thumann, Paul, geboren am 5. Oktober 1834 in Tschacks-
dorf (Niederlausitz), studierte 1853 bis 1855 an der Berliner
Akademie, dann bis 1860 bei Julius Hübner in Dresden.
1860 bis 1863 war er in Leipzig, vornehmlich als Illustrator
tätig, dann siedelte er nach Weimar über, wo er sich unter
Ferdinand Pauwels weiter ausbildete. Hier wurde er 1866
Professor an der Kunstschule, nachdem ihn mehrfach Studien-
reisen nach England, Frankreich und Italien geführt hatten.
1872 wurde er an die Dresdner Akademie, 1875 an die
Akademie der bildenden Künste, spätere akademische Hoch-
schule für die bildenden Künste zu Berlin berufen, 1880