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Königliche Akademie der Bildenden Künste und Mechanischen Wissenschaften zu Berlin
Beschreibung derjenigen Kunstwerke, welche von der Königlichen Akademie der Bildenden Künste und Mechanischen Wissenschaften in den Zimmern der Akademie über dem Königl. Marstalle auf der Neustadt ... öffentlich ausgestellt sind — 1798

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https://doi.org/10.11588/diglit.48321#0019
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Gruppirung des EurlideS init seinen Schü-
lern: dann Zorvaster, PtolomcuS, und hö-
her einige andre Philosophen. — Am Ende
rechts treten noch Pietro Perugino, und
sein Schüler Raphael selbst herein, zwar
schüchtern, aber doch als wenn er sagen
wollte: -Knack' io son ti!o8c)so.--
Daü zweite Stück, der Parnaß, stellet
aus dem Gipfel den Apollo mit den Mu-
sen vor; zu beiden Seiten rechts rind links
nähern sich der geheiligten Anhöhe aus ver-
schiedenen Abstufungen die Dichtergruppen.
Links, fast im ärmlichen Niveau mit den
Musen sind die epischen Dichter: Homer,
umgeben von Virgil und Dante, und im
Hintergründe der junge Ariosto. Tiefer
gruppiren sich die erotischen Dichter: Aua-
creon, Pctrarcha, Corinna, Borrarrio, Sap-
pho. Links behaupten die höchste Höhe:
AschiluS, Svphocles, AristophaneS, dann
Sanazzaro, Tibaldeo (zwei Freunde von
Raphael), und unten sitzt Pindar, vor wel-
chen der junge Horaz mit Erstaunen hin-
tritt.
DaS dritte Stück, die Beseelung Petri,
ist vorzüglich merkwürdig, weil der Nacht-
effekt von drei verschiedenen Lichtern so mei-
sterhaft gegeben ist. Raphael war der er-
ste, der das kühne Stück einer solchen Be-
leuchtung wagte. In der Mitte des Ge-
mäldes weckt der Engel, von welchem das
himmlische Licht ausfließt, den entschlafnen
Petrus. Ein außer dem Kerker wachhaben-
der Soldat, die Fackel in der Hand, weckt
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