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Akademie der Künste [Hrsg.]; Österreichisch-Deutscher Volksbund [Hrsg.]
Ausstellung österreichischer Kunst 1700-1928: Zeichnungen, Aquarelle, Graphik : Januar/Februar 1928 — Berlin: Verlag der Preußischen Akademie der Künste zu Berlin, 1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.48639#0007
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Die politische Hoffnung der Nation mit kulturellen Mitteln zu
vertreten, bleibt das stolze Vorrecht der lückenlosen Gerechtig-
keit eines Anspruchs, der von einer tausendjährigen Geschichte ver-
brieft, im Kulturellen wurzelt. Von Rücksichten und Vorsichten
politischer Natur unbefangen, hat hier die Kunst das Wort, die mit
absichtsloser Wahrhaftigkeit die Entwicklung Deutschlands be-
gleitet und der Gestaltung seiner politischen Zukunft voraneilt.
Sie schöpft aus dem Zauber eines heiteren und beschwingten Lebens,
aus der ursprünglich — musischen Disposition des deutschen
Stammes an der Donau und heute schon prägt sie den verklärten
Ausdruck für die Entscheidung, die von der Volksseele des ganzen
Deutschland getroffen der Staatskunst von morgen zu vollziehen
überlassen bleibt.
Das deutsche Österreich, das Jahrhunderte lang die Führung
Deutschlands gehabt, die kulturelle bis auf unsere Tage zu einem
wesentlichen Teile behalten hat, verschmäht es, selbst die Le-
gitimation seiner Sendung für das Reich zu betonen. Seiner Frei-
gebigkeit, die seit Jahrhunderten mit einem Strom von Begabungen
das Reich durchtränkt und befruchtet, entspricht eine bescheidene
Vornehmheit, die es von seinen Kostbarkeiten schweigen heißt.
So faßte den Entschluß, einen Teil der subtilsten Dokumente der
Kunst Österreichs, Handzeichnungen und Graphik seit 1700 der
Hauptstadt des Reichs zu vermitteln, der Österreichisch-Deutsche
Volksbund.
Sein außerordentlicher Dank gebührt in erster Linie dem
Herrn Bundesminister Dr. Schmitz und der Albertina zu Wien,
deren Direktor Herr Professor Dr. Alfred Stix, der durch Leihgaben
der Albertina die Ausstellung erst ermöglicht und mit Unterstützung
seines Assistenten, Herrn Dr. Otto Benesch, mit aufopferungsvoller
Energie in kürzester Frist Künstler und Kunstfreunde mobilisiert
und eine glänzende Kollektion aufgebracht und zusammengestellt
hat. Bei diesen Arbeiten haben ihm die Herren Dr. Gregor (Theater-
sammlung der Nationalbibliothek, Wien), Dr. Grimschitz (Museum
des 19. Jahrhunderts, Wien), Professor Dr. Dagobert Frey

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