Am 11. Februar 1789 wählte in einer feierlichen
Sitzung, in der Herzog Carl August als Ehrenmit-
glied eingeführt wurde, die Akademie der Künste in
Berlin neben Herder und Wieland Goethe zu ihrem
Ehrenmitglied. „Für die anhaltenden Bemühungen“, so
lautet Goethes Dank, „welche ich seit mehreren Jahren
auf die Künste gewendet, ist es mir eine schmeichelhafte
Belohnung, daß die Königliche Akademie mich zu ihrem
Ehrenmitglied hat ernennen wollen. Zugleich sehe ich
dadurch meine Verbindungen mit Männern, denen es
ernst um die Ausbreitung der Kunst ist, erweitert und
die angenehmste Hoffnung, sowohl für mich als für die
Sache, eröffnet. Meinem aufrichtigen Danke füge ich
die Versicherung hinzu: daß ich eifrig wünsche, zu dem
rühmlichen Endzweck, welchen sich die Akademie vor-
gesteckt, nach meinen wenigen Kräften mitwirken zu
können.“
¥
Wenn die Preußische Akademie der Künste, die
heute eine eigene Abteilung für Dichtung hat, sich ent-
schloß, ihren großen Toten in diesem vom Gedächtnis
an ihn bewegten Jahr durch eine Ausstellung zu feiern,
so konnte es sich nicht darum handeln, nur Ausschnitte
aus seinem Leben und Werk zu geben, sondern es mußte
erstrebt werden, ihn in seiner beispiellosen Ganzheit als
Mensch und Dichter zu zeigen. So war es mit Freude
und Dank zu begrüßen, daß Flerr Professor Dr. Anton
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Sitzung, in der Herzog Carl August als Ehrenmit-
glied eingeführt wurde, die Akademie der Künste in
Berlin neben Herder und Wieland Goethe zu ihrem
Ehrenmitglied. „Für die anhaltenden Bemühungen“, so
lautet Goethes Dank, „welche ich seit mehreren Jahren
auf die Künste gewendet, ist es mir eine schmeichelhafte
Belohnung, daß die Königliche Akademie mich zu ihrem
Ehrenmitglied hat ernennen wollen. Zugleich sehe ich
dadurch meine Verbindungen mit Männern, denen es
ernst um die Ausbreitung der Kunst ist, erweitert und
die angenehmste Hoffnung, sowohl für mich als für die
Sache, eröffnet. Meinem aufrichtigen Danke füge ich
die Versicherung hinzu: daß ich eifrig wünsche, zu dem
rühmlichen Endzweck, welchen sich die Akademie vor-
gesteckt, nach meinen wenigen Kräften mitwirken zu
können.“
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Wenn die Preußische Akademie der Künste, die
heute eine eigene Abteilung für Dichtung hat, sich ent-
schloß, ihren großen Toten in diesem vom Gedächtnis
an ihn bewegten Jahr durch eine Ausstellung zu feiern,
so konnte es sich nicht darum handeln, nur Ausschnitte
aus seinem Leben und Werk zu geben, sondern es mußte
erstrebt werden, ihn in seiner beispiellosen Ganzheit als
Mensch und Dichter zu zeigen. So war es mit Freude
und Dank zu begrüßen, daß Flerr Professor Dr. Anton
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