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Akademie der Künste; Kippenberg, Anton [Oth.]
Goethe und seine Welt: Sammlung Kippenberg : Ausstellung in der Preußischen Akademie der Künste — Berlin: Preußische Akademie der Künste, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.47574#0031
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über Napoleon hat dem Herzogtum Weimar den Be-
stand gerettet.
Die in der Mitte aufgestellten Vitrinen enthalten in
lückenloser Folge die Medaillen und Reliefs Goethes,
des Fürstenhauses, des Weimarer und des weiteren
Goethekreises, mit wenigen Ausnahmen nicht über 1832
hinaus. In einer kleineren Vitrine werden die Toten-
masken Carl Augusts und Anna Amalias (diese nur in
diesem einen Exemplar erhalten) gezeigt.
Saal IV
Faust
Die größte Gestalt der deutschen Dichtung hat eine
jahrhundertealte Vergangenheit. Ein Schwindler, Lie-
derjahn, Quacksalber, Beutelschneider und Prahlhans
war dieser um 1485 zu Knittlingen in Württemberg ge-
bürtige Georgius Sabellicus Faustus junior, wie er sich
nach seinem wirklichen, damals häufigen Namen oder
indem er sich den Beinamen der Glückliche zulegte,
nannte. Über sein Erdenwallen sind uns eine Reihe
manchmal freilich widerspruchsvoller Zeugnisse, das erste
aus dem Jahre 1507, erhalten. In ruheloser Wander-
schaft durchstreifte er Deutschland. Prahlerisch rühmte
er sich vieler Künste: der Totenbeschwörung, des Flie-
gens durch die Luft, der Weissagung aus Hand, Luft
und Feuer, der Kenntnis vergangener und zukünftiger
Dinge, der Heilkunde und Astrologie, der Alchimie; er
rühmte sich, die Wunder Christi nachmachen, verlorene
Schriften des Altertums wieder zum Vorschein bringen

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