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Akademie der Künste; Kippenberg, Anton [Oth.]
Goethe und seine Welt: Sammlung Kippenberg : Ausstellung in der Preußischen Akademie der Künste — Berlin: Preußische Akademie der Künste, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.47574#0013
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Ein Beweis jener „schönen bleibenden Liebe“, die „für
jedes Alter geschaffen ist“, wie sie sich nach der Ver-
söhnung von 1795 wieder einstellte, ist Goethes Ge-
burtstags- und Neujahrsgedicht „Gegen so viel schöne
Dinge“ vom 26. Dezember 1814. Und welche Bedeutung
Goethe der Übereignung eines Geschenkexemplars der
Jubiläumsausgabe seines Werther beimaß, beweist die
Eintragung in sein Tagebuch unter dem Datum der
Widmung: „Werthers Leiden an Frau von Stein“. Als
Schriftstellerin lernen wir Frau von Stein in dem Drama
„Die zwey Emilien“ kennen, der Bearbeitung eines eng-
lischen Romans von Sophie Lee, den sie in der deut-
schen Übersetzung von Friedrich von Oertel kennen
lernte. Räumlich wie geistig die Mitte dieser Vitrine
ist Goethes eigenhändige Niederschrift seines Ge-
dichtes „Edel sey der Mensch“ aus dem Jahre 1783, der
frühen, noch unausgefeilten Fassung eines seiner auf-
schlußreichsten großen dithyrambischen Gedichte.
Dem Freundeskreis in Weimar weiterhin ist die Vitrine 2
mit Handschriften und Büchern von Wieland, Herder,
Friedrich Hildebrand von Einsiedel und Carl Ludwig
von Knebel gewidmet. Den jugendlichen Herder finden
wir als Mentor des jungen Goethe in den Vitrinen von
Saal VI.
Von dem Kammerherrn und späteren Oberhofmeister
Friedrich Hildebrand von Einsiedel werden u. a. die für
seine Schwägerin Emilie geschriebenen höchst nerkwür-
digen Aufzeichnungen „Leben und Entwicklung meines
Innern“ gezeigt. Von Goethes „Urfreund“ Knebel bean-
sprucht besonderes Interesse die Niederschrift seiner

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