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Akademie der Künste; Kippenberg, Anton [Bearb.]
Goethe und seine Welt: Sammlung Kippenberg : Ausstellung in der Preußischen Akademie der Künste — Berlin: Preußische Akademie der Künste, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.47574#0014
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Übertragung der Elegien des Properz mit zahlreichen
eigenhändigen Korrekturen. Vitrine 3 gehört Friedrich
Heinrich Jacobi und den Werken Goethes der ersten
Weimarer Epoche. Seit 1774 miteinander befreundet,
entfremdeten sich Goethe und Jacobi infolge entgegen-
gesetzter Auffassungen in religiösen und philosophischen
Fragen. Jacobis Roman „Woldemar. Eine Seltenheit aus
der Naturgeschichte“ hatte wegen seiner spitzfindigen
Empfindsamkeit Goethes Mutwillen erregt und zu der im
Ettersburger Park improvisierten und später auf Veran-
lassung der Herzogin Anna Amalia auf der Handpresse
gedruckten Persiflage „Geheime Nachrichten Von den
letzten Stunden Woldemars Eines berüchtigten Frey-
geistes“ gereizt. Außer dem vorliegenden sind nur noch
zwei Exemplare dieses Druckes erhalten. Jacobi war es,
der Goethe zu ernsterem Studium Spinozas anregte. Mit
Herder und namentlich mit Frau von Stein las Goethe
die nach dem Tode des Philosophen erschienene Ge-
samtausgabe seiner Werke. Ohne Goethes Billigung
nahm Jacobi in sein 1785 erschienenes Buch „Ueber die
Lehre des Spinoza in Briefen an den Herrn Moses
Mendelssohn“ die Gedichte „Edel sey der Mensch"’ und
„Prometheus“ auf, dieses auf ein besonderes Blatt ge-
druckt mit einer Begründung, die mehr als seltsam an-
mutet.
An die Harzreise im Dezember 1777 erinnern der
Brief und das Buch von Friedrich Plessing, jenem selbst-
quälerischen, grüblerischen Einsiedler, den Goethe unter
einem falschen Namen in Wernigerode aufsuchte. Die

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