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Akademie der Künste; Kippenberg, Anton [Oth.]
Goethe und seine Welt: Sammlung Kippenberg : Ausstellung in der Preußischen Akademie der Künste — Berlin: Preußische Akademie der Künste, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.47574#0040
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Verehrer jeglicher Volkspoesie, dem Verkünder Shake-
speares. Herder war es auch, der ihn mit Entschiedenheit
auf Ossian hinwies. Goethe übersetzte daraus die „Gesänge
von Selma“ und sandte sie Friederiken. Freundschaft ver-
knüpfte ihn auch mit Ferse und Jung-Stilling. Vitrine 5
nehmen Herder und Hamann allein in Anspruch.
Hamann, der Magus des Nordens, mit seiner Abneigung
gegen Regeln und Schriften, seiner Begabung für das
Visionäre, Ursprüngliche, Dunkle und Tiefe, seinen
Kampfrufen: Homer, Shakespeare und die Bibel gegen
das Franzosentum und Voltaire war neben Herder der
Erlöser für Goethes Stürmen und Drängen. In Straß-
burg schloß Goethe seine Studien durch die Promotion
zum Lizentiaten der Rechte ab.
Den Frankfurter Kreis, aus dem Goethe geschieden
war und in den er nach seiner Promotion wieder ein-
trat, zeigt Vitrine 6. In Frankfurt entstand sein erstes
großes Drama, das ihn mit einem Schlage berühmt
machte, der „Götz von B erlich in gen“ (Vitrine 7).
Vitrine 8 und 9 gehören in erster Linie Lavater, der als
Prediger ebenso berühmt wie als physiognomischer und
theologischer Schriftsteller in Zürich wohnte. Mit ihm
und Basedow zusammen unternahm Goethe die genia-
lische Rheinreise, die ihn Lavater besonders nahehrachte.
Später trat infolge abweichender Gesinnung in religiösen
Fragen eine Entfremdung ein, die den Bruch herbei-
führte.
Vitrine 10 stellt uns mitten hinein in die tumultua-
rische Literaturbewegung, die wir nach Klingers Drama
„Sturm und Drang“ nennen.

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