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Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]; Institut für Denkmalpflege [Hrsg.]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Die Steinskulpturen am Zentralbau des Jagdschlosses Clemenswerth, Emsland — Hannover: Niedersächsisches Landesverwaltungsamt, Heft 15.1998

DOI Artikel:
Brüggerhoff, Stefan; Bruchertseifer, Christian: Die Konservierung von bruchfrischem Baumberger Kalksandstein im Laborversuch
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.51146#0057
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Kennzeichnung
Hersteller
Produktname(n)
Materialtyp
0

unbehandelt
-
4
Wacker Chemie
290 S
oligo, M/IOMO-Siloxan
7
Wacker Chemie
190 S
M/IO-Siliconharz
11
Wacker Chemie
OH
Kieselsäureester (KSE)
12
Goldschmidt AG
Tegovakon T
niedermoL MEO-Siloxan + KSE
14
Kombination
OH + 290 S
KSE + oligomeres Siloxan
20
Wacker Chemie
090 S
oligo. MEO-Siloxan
21
Dynamit Nobel (CWH)
BSM 40 ST
PTMO/OCTEO-Silan
22
Dynamit Nobel (CWH)
BSM 40 SO
IBTMO-Silan
23
Dynamit Nobel (CWH)
BSM 40 SK
IBTMO-Silan
24
Dynamit Nobel (CWH)
BSM 40 SH
IBTMO-Silan
26
Kombination
OH + 090 S
KSE + MEO-Siloxan
27
Kombination
OH + BSM 40 ST
KSE + PTMO/OCTEO-Silan
28
Kombination
OH + BSM 40 SO
KSE + IBTMO-Silan
29
Kombination
OH + BSM 40 SK
KSE + IBTMO-Silan
30
Kombination
OH + BSM 40 SH
KSE + IBTMO-Silan
31
Kombination
OH + 190 S
KSE + M/IO-Siliconharz
35
Goldschmidt AG
Tegosivin HL 100
niedermoL MEO-Siloxan
36
Wacker Chemie
VP 1310
oligo. M/IOMO-Siloxan + KSE
43
Kombination
OH + Tegosivin HL 100
KSE + MEO-Siloxan
44
Kombination
OH + VP 1310
KSE + Siloxan
61
Dynamit Nobel (CWH)
BSM 100 W
wässr. Mikroemulsion

Tabelle Mittel bzw. Mittelkombinationen getestet im Laborversuch; mit Herstellerangangabe und Beschreibung des Chemismus.1

wurden durch Abspülen mit Wasser vom Säge- und
Schleifstaub befreit, getrocknet und konnten dann bei
Raumtemperatur in der Raumluft (ca. 70 % rel. Feuchte)
equilibrieren.
Die eingesetzten Konservierungsmittel sind in der Tabel-
le aufgelistet. Es wurden sowohl monomere, oligomere
wie auch polymere Verbindungen eingesetzt. Dabei han-
delte es sich um kommerzielle Präparate, die zum damali-
gen Zeitpunkt weitestgehend in organischen Lösungsmit-
teln mit unterschiedlichen Wirkstoffgehalten zum Einsatz
kamen. Nur ein Produkt (Dynasilan BSM 100 W) lag bereits
in der heute üblicheren Form einer wäßrigen Mikroemulsi-
on vor. Neben reinen Hydrophobierungsmitteln wurden
auch einige Kombinationspräparate mit Festigerzusatz in
den Test einbezogen. Zusätzlich zu diesen Mischpräparaten
wurden auch Kombinationen aus Festigerbehandlung (Kie-
selsäureester, Wacker OH) und anschließender Hydropho-
bierung durchgeführt.
Die Behandlung erfolgte durch ein dreiminütiges Tau-
chen in die einzelnen Produkte. Anschließend wurden die
Würfel vier Wochen lang unter Raumluftbedingungen (ca.
70 % rel. Feuchte) gelagert, bevor sie bei den Prüfverfah-
ren zum Einsatz kamen. Bei den kombinierten Anwendun-
gen, erst Behandlung mit Kieselsäureester, wurden die Hy-
drophobierungsmittel nach drei- bis vierwöchiger Lagerung
aufgebracht und dann nochmals vier Wochen gelagert.
Die Proben wurden vor und nach der Behandlung mit
den Konservierungsmitteln gewogen. Hierdurch konnte die
Mittelaufnahme bestimmt werden. Um die Eindringtiefe
der Mittel zu erfassen, wurden jeweils zwei Exponate mit-
tig gebrochen und durch Wasserbenetzung sowie Färbe-
tests die Breite der wasserabweisenden Außenzone be-
stimmt. Zur Überprüfung des Resistenzverhaltens wurde

der Salzsprengtest (VDI-Norm 3797)4 angewendet. Dabei
wurden gemäß Testbedingungen insgesamt 100 Zyklen
mit einer wechselnden Lagerung der Prüfwürfel in 10%-
iger Na2SO4-Lösung gefolgt von anschließender Trocknung
und Gewichtsbestimmung ausgeführt. Drei gleiche Proben
bildeten ein Kollektiv. Bei einem Gewichtsverlust von mehr
als 10 % wurde der Test abgebrochen und die Zyklenzahl
als Endergebnis registriert. Als weitere Prüfung der Wirk-
samkeit der Hydrophobierung wurde die Wasseraufnahme
gemäß DIN 521035 ermittelt. Dabei wurden Kollektive aus
zwei gleichen Proben eingesetzt. Die Wasseraufnahmen
wurden hier nach 1,24 und 312 Stunden durch Wägung
bestimmt.
Freilanduntersuchung
Bei den Freilanduntersuchungen kamen prismatische Prüf-
körper mit einer Bodenfläche von 20x30 cm und einer
Höhe von 14 cm zum Einsatz. Die Dachform mit spitzen
Kanten wurde gewählt, um sowohl breite Ablaufflächen
wie auch anfällige dünne Materialbereiche an den Kanten
im Freilandversuch simulieren zu können.3 Eine der Schräg-
seiten wurde mit zwei Bohrungen versehen, um die Situa-
tion stehenden Wassers zu erzeugen. Auch für diese Un-
tersuchungen stammte das Steinmaterial aus der "Paol"-
Zone des Steinbruchs der Fa. Dirks in Billerbeck.
Die Exponate wurden nach dem Zuschnitt über mehrere
Wochen unter Raumluftbedingungen getrocknet, bevor sie
in einer speziellen Einrichtung einer einminütigen Tränkung
durch komplettes Tauchen in die Hydrophobierungsmittel
unterzogen wurden. Danach folgte eine Reaktionszeit von
mindestens zwei Monaten unter Raumluftbedingungen in
einer Lagerhalle. Bei dieser Studie wurden insgesamt elf

55

Grundlagen •
 
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