Mensch und Umwelt
liegen vor allem am direkten Harzrand auf Hügeln und Kuppen
oberhalb von Gewässerläufen. Von den vielen Lagerplätzen soll
hier beispielhaft nur die bekannte Station Langelsheim-Röseken-
brink genannt werden (Thielemann 1963). Einzelne mesolithische
Fundobjekte fanden sich aber auch in höheren Regionen des
Oberharzes. Zu nennen sind vor allem Objekte aus dem Raum
Goslar-Clausthal-Zellerfeld und Langelsheim sowie bei Braunlage
(Nowothnig 1957, 110-113 mit Abb. 1-2. Vgl. Abb. 1). Sie sind
als Belege zu werten, dass der Oberharz in dieser Zeit begangen
wurde, wobei wohl in erster Linie an Jagdaktivitäten sowie die
Sammeltätigkeit von Beeren und Kräutern zu denken ist. Während
des Winters wird der Oberharz wohl von den Menschen für länge-
re Aufenthalte gemieden worden sein. Da nach neuen Berechnun-
gen zur Bevölkerungsdichte während des Mesolithikums in der ge-
samten Bundesrepublik Deutschland weniger als 35000 Menschen
lebten (Kind 1999, 14), wird man andere freie und klimatisch gün-
stigere Regionen zum Überwintern genutzt und den unwirtlichen
Oberharz während der kalten Jahreszeit verlassen haben.
Die Sammelaktivität von Privatpersonen hat generell zu regio-
nalen Fundstellenkonzentrationen im Bereich des Oberharzes
geführt. Für das ausgehende Paläolithikum und das Mesolithikum
sei hier nur auf die Tätigkeit von K. Kummer nördlich von Ostero-
de am Harz (Kummer 1968), W. Lampe in der Region Harrie-
hausen/Willensen, im ehemaligen Kreis Gandersheim und im ehe-
maligen Landkreis Goslar (Lampe 1932. Zusammenfassend: Niquet
1958) sowie 0. Thielemann im nördlichen Harzrandgebiet
(Thielemann 1966. Ders. 1977, 3-6 mit Abb. 1) verwiesen. Die
eher als fundleer zu bezeichnenden Regionen des Harzvorlandes
dürften als Forschungslücken zu interpretieren sein.
Mit der heute nach der charakteristischen Verzierungsweise
der Tongefäße als Linienbandkeramik bezeichneten Kulturphase
ließen sich etwa ab 5500/5300 v. Chr. auch im Umfeld des Ober-
harzes Menschen in größerer Zahl nieder und errichteten erstmals
dauerhafte Ansiedlungen (Flindt/ Geschwinde/Arndt 1997, 37).
Während der Ostharz an seinem Nord- und Ostrand von den nach-
gewiesenen Siedlungen dieser Kultur erreicht wurde, kennen wir
für das westliche Umfeld des Oberharzes Niederlassungen nur bis
zu einer Linie Kalefeld-Schwiegershausen (Flindt / Geschwinde/
Arndt 1997, 33 Abb. 19. Vgl. dort zu Kalefeld: 55-58). Aus den
direkten Oberharzrandlagen sind für diese Zeit nur Einzelfunde
belegt. Aufgrund der ungünstigeren klimatischen Verhältnisse in
der Oberharznähe ist die Dichte der nachzuweisenden Fundstellen
in dieser Region nicht so flächendeckend wie am Ostharz (Achner
/ Weber 1994, 18 Abb. 8). Das Klima dürfte aber nicht der einzige
Grund für die geringere Zahl der Nachweise sein. Denn wenn lini-
enbandkeramische Siedlungsstellen von archäologischer Seite -
wie dies zum Beispiel im Landkreis Osterode am Harz in Schwie-
gershausen in den Jahren 1993, 1994 und 1997 erfolgt ist (Flindt /
2 Regional für den Oberharz wichtige
Fundstellen des Neolithikums.
-mittelalterlicher Weg,
vorgeschichtliche Nutzung vermutet
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liegen vor allem am direkten Harzrand auf Hügeln und Kuppen
oberhalb von Gewässerläufen. Von den vielen Lagerplätzen soll
hier beispielhaft nur die bekannte Station Langelsheim-Röseken-
brink genannt werden (Thielemann 1963). Einzelne mesolithische
Fundobjekte fanden sich aber auch in höheren Regionen des
Oberharzes. Zu nennen sind vor allem Objekte aus dem Raum
Goslar-Clausthal-Zellerfeld und Langelsheim sowie bei Braunlage
(Nowothnig 1957, 110-113 mit Abb. 1-2. Vgl. Abb. 1). Sie sind
als Belege zu werten, dass der Oberharz in dieser Zeit begangen
wurde, wobei wohl in erster Linie an Jagdaktivitäten sowie die
Sammeltätigkeit von Beeren und Kräutern zu denken ist. Während
des Winters wird der Oberharz wohl von den Menschen für länge-
re Aufenthalte gemieden worden sein. Da nach neuen Berechnun-
gen zur Bevölkerungsdichte während des Mesolithikums in der ge-
samten Bundesrepublik Deutschland weniger als 35000 Menschen
lebten (Kind 1999, 14), wird man andere freie und klimatisch gün-
stigere Regionen zum Überwintern genutzt und den unwirtlichen
Oberharz während der kalten Jahreszeit verlassen haben.
Die Sammelaktivität von Privatpersonen hat generell zu regio-
nalen Fundstellenkonzentrationen im Bereich des Oberharzes
geführt. Für das ausgehende Paläolithikum und das Mesolithikum
sei hier nur auf die Tätigkeit von K. Kummer nördlich von Ostero-
de am Harz (Kummer 1968), W. Lampe in der Region Harrie-
hausen/Willensen, im ehemaligen Kreis Gandersheim und im ehe-
maligen Landkreis Goslar (Lampe 1932. Zusammenfassend: Niquet
1958) sowie 0. Thielemann im nördlichen Harzrandgebiet
(Thielemann 1966. Ders. 1977, 3-6 mit Abb. 1) verwiesen. Die
eher als fundleer zu bezeichnenden Regionen des Harzvorlandes
dürften als Forschungslücken zu interpretieren sein.
Mit der heute nach der charakteristischen Verzierungsweise
der Tongefäße als Linienbandkeramik bezeichneten Kulturphase
ließen sich etwa ab 5500/5300 v. Chr. auch im Umfeld des Ober-
harzes Menschen in größerer Zahl nieder und errichteten erstmals
dauerhafte Ansiedlungen (Flindt/ Geschwinde/Arndt 1997, 37).
Während der Ostharz an seinem Nord- und Ostrand von den nach-
gewiesenen Siedlungen dieser Kultur erreicht wurde, kennen wir
für das westliche Umfeld des Oberharzes Niederlassungen nur bis
zu einer Linie Kalefeld-Schwiegershausen (Flindt / Geschwinde/
Arndt 1997, 33 Abb. 19. Vgl. dort zu Kalefeld: 55-58). Aus den
direkten Oberharzrandlagen sind für diese Zeit nur Einzelfunde
belegt. Aufgrund der ungünstigeren klimatischen Verhältnisse in
der Oberharznähe ist die Dichte der nachzuweisenden Fundstellen
in dieser Region nicht so flächendeckend wie am Ostharz (Achner
/ Weber 1994, 18 Abb. 8). Das Klima dürfte aber nicht der einzige
Grund für die geringere Zahl der Nachweise sein. Denn wenn lini-
enbandkeramische Siedlungsstellen von archäologischer Seite -
wie dies zum Beispiel im Landkreis Osterode am Harz in Schwie-
gershausen in den Jahren 1993, 1994 und 1997 erfolgt ist (Flindt /
2 Regional für den Oberharz wichtige
Fundstellen des Neolithikums.
-mittelalterlicher Weg,
vorgeschichtliche Nutzung vermutet
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