wegen der Verständlichkeit sowohl von Seiten des Predi-
gers als auch von Seiten der Gemeinde geäußert worden
sind. Es wird daher auch in Erwägung gezogen, den Altar
unter die Kanzel zu stellen.
Mit Datum 26.04.1847 schreibt Pastor Sparkuhl an den
Amtmann in Neuhaus und fragt nach einem Baumeister,
der einen Plan für den Innenausbau der Kirche ausarbei-
ten kann. Diesen legt dann der damit beauftragte Land-
baukondukteur Günther aus Hitzacker am 03.03.1848 vor.
Am 21.11. dieses Jahres reicht er noch die Kostenkalkula-
tion für den Innenausbau nach. Er kommt auf eine Ge-
samtsumme von 5 500 Talern, wovon das kostenlos gelie-
ferte Holz noch abgeht. Nunmehr bezweifelt Pastor Spar-
kuhl, dass die Gemeinde sich dieses leisten kann.
Der Günthersche Plan wird nun aber zuerst dem Landbau-
inspektor Volbarth in Uelzen zur Begutachtung übergeben,
wozu dieser sich am 15.11.1849 äußert. Volbarth möchte
den Altar im Osten der Kirche belassen und die Kanzel auf
die Grenze zwischen Chor und Schiff verlegen. Er stellt
auch Versuche zur Verständlichkeit des Predigers an. Wei-
terhin kritisiert er, dass im Güntherschen Plan die Decke
der Kirche nach Westen hin ansteigt. Dieser möchte damit
die Orgel sichtbar werden lassen, doch Volbarth fürchtet
zu recht, dass diese Anordnung die Akustik der Kirche
beeinträchtigt.
Die gesamte Planung wird nunmehr dem hannoverschen
Konsistorium eingereicht, welches am 11.05.1850 die
Kirchenkommission beauftragt, die Pläne gemäß desVol-
barthschen Gutachtens vervollständigen zu lassen. Dies
geht offenbar recht schnell, denn bereits am 08.09.1850
stellt der Amtzimmermeister Blanke ein Verzeichnis des
erforderlichen Bauholzes auf.
Am 30.10.1850 schreibt Pastor Sparkuhl an die Kirchen-
kommission und gibt das Einverständnis des Kirchenvor-
standes mit den Güntherschen Plänen bekannt. Er
schreibt aber auch, die Kanzel soll an derselben Stelle
bleiben, wo sie ist. Er kritisiert auch die Verständlichkeits-
versuche Volbarths, der diese bei völlig ausgeräumter
Kirche anstellte, wodurch sich die Nachhallzeit gegenüber
der eines voll ausgestatteten und besetzten Gotteshauses
völlig verändert haben dürfte.
Das hannoversche Konsistorium genehmigt den Innenaus-
bau der Kirche in Stapel schließlich am 17.12.1850, und
am 24.01.1851 gibt die Domänenkammer noch Anwei-
sungen zur Holzentnahme aus der Forst.
Nach dem Beginn des Innenausbaues schreibt Pastor
Sparkuhl am 03.05.1852 abermals an die Kirchenkommis-
sion. Die Gemeinde möchte nunmehr den Altar vom öst-
lichen Ende der Kirche in die Mitte rücken und zwar an
die Südseite. Damit würde er direkt unter der Kanzel ste-
hen. So ist es geschehen und an dieser ungewöhnlichen
Stelle befindet er sich noch heute. Der Pastor bittet die
Kirchenkommission dahin zu wirken, dass das Konsisto-
rium diesen Plan genehmigt.
Der Innenausbau schreitet zügig voran und 14Tage nach
seinem letzten Schreiben hat es Pastor Sparkuhl plötzlich
sehr eilig. Die zwischenzeitlich angeforderten Blankeschen
Pläne schickt er nun per Boten an die Kirchenkommission
und bittet, möglichst schnell die Genehmigung der ge-
planten Veränderung, die bereits mündlich erteilt ist, beim
Konsistorium zu erwirken. Diese wird dann auch am
17.06.1852 schriftlich erteilt.
Der Innenausbau der Stapeler Kirche zieht sich insgesamt
vier Jahre hin, und am 12.11.1855 reicht der Baurech-
nungsführer seine Unterlagen beim Konsistorium zur Über-
prüfung ein. Der Innenausbau hat im ganzen 2 795/13/5
Taler, die Orgel 903/21/2 Taler gekostet.
Durch die hier geschilderten Bauleistungen aus der Mitte
des 19. Jahrhunderts hat die Stapeler Kirche ihr heutiges
Aussehen erhalten, ein Objekt laufender baulicher Unter-
haltung ist sie aber dennoch geblieben. So musste im
Jahre 1901 die Westwand des Turmes neu verblendet und
dieser 1979 mit 23000 Eichenschindeln neu gedeckt wer-
den.
Stapel, Kirche, Kanzelaltar
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gers als auch von Seiten der Gemeinde geäußert worden
sind. Es wird daher auch in Erwägung gezogen, den Altar
unter die Kanzel zu stellen.
Mit Datum 26.04.1847 schreibt Pastor Sparkuhl an den
Amtmann in Neuhaus und fragt nach einem Baumeister,
der einen Plan für den Innenausbau der Kirche ausarbei-
ten kann. Diesen legt dann der damit beauftragte Land-
baukondukteur Günther aus Hitzacker am 03.03.1848 vor.
Am 21.11. dieses Jahres reicht er noch die Kostenkalkula-
tion für den Innenausbau nach. Er kommt auf eine Ge-
samtsumme von 5 500 Talern, wovon das kostenlos gelie-
ferte Holz noch abgeht. Nunmehr bezweifelt Pastor Spar-
kuhl, dass die Gemeinde sich dieses leisten kann.
Der Günthersche Plan wird nun aber zuerst dem Landbau-
inspektor Volbarth in Uelzen zur Begutachtung übergeben,
wozu dieser sich am 15.11.1849 äußert. Volbarth möchte
den Altar im Osten der Kirche belassen und die Kanzel auf
die Grenze zwischen Chor und Schiff verlegen. Er stellt
auch Versuche zur Verständlichkeit des Predigers an. Wei-
terhin kritisiert er, dass im Güntherschen Plan die Decke
der Kirche nach Westen hin ansteigt. Dieser möchte damit
die Orgel sichtbar werden lassen, doch Volbarth fürchtet
zu recht, dass diese Anordnung die Akustik der Kirche
beeinträchtigt.
Die gesamte Planung wird nunmehr dem hannoverschen
Konsistorium eingereicht, welches am 11.05.1850 die
Kirchenkommission beauftragt, die Pläne gemäß desVol-
barthschen Gutachtens vervollständigen zu lassen. Dies
geht offenbar recht schnell, denn bereits am 08.09.1850
stellt der Amtzimmermeister Blanke ein Verzeichnis des
erforderlichen Bauholzes auf.
Am 30.10.1850 schreibt Pastor Sparkuhl an die Kirchen-
kommission und gibt das Einverständnis des Kirchenvor-
standes mit den Güntherschen Plänen bekannt. Er
schreibt aber auch, die Kanzel soll an derselben Stelle
bleiben, wo sie ist. Er kritisiert auch die Verständlichkeits-
versuche Volbarths, der diese bei völlig ausgeräumter
Kirche anstellte, wodurch sich die Nachhallzeit gegenüber
der eines voll ausgestatteten und besetzten Gotteshauses
völlig verändert haben dürfte.
Das hannoversche Konsistorium genehmigt den Innenaus-
bau der Kirche in Stapel schließlich am 17.12.1850, und
am 24.01.1851 gibt die Domänenkammer noch Anwei-
sungen zur Holzentnahme aus der Forst.
Nach dem Beginn des Innenausbaues schreibt Pastor
Sparkuhl am 03.05.1852 abermals an die Kirchenkommis-
sion. Die Gemeinde möchte nunmehr den Altar vom öst-
lichen Ende der Kirche in die Mitte rücken und zwar an
die Südseite. Damit würde er direkt unter der Kanzel ste-
hen. So ist es geschehen und an dieser ungewöhnlichen
Stelle befindet er sich noch heute. Der Pastor bittet die
Kirchenkommission dahin zu wirken, dass das Konsisto-
rium diesen Plan genehmigt.
Der Innenausbau schreitet zügig voran und 14Tage nach
seinem letzten Schreiben hat es Pastor Sparkuhl plötzlich
sehr eilig. Die zwischenzeitlich angeforderten Blankeschen
Pläne schickt er nun per Boten an die Kirchenkommission
und bittet, möglichst schnell die Genehmigung der ge-
planten Veränderung, die bereits mündlich erteilt ist, beim
Konsistorium zu erwirken. Diese wird dann auch am
17.06.1852 schriftlich erteilt.
Der Innenausbau der Stapeler Kirche zieht sich insgesamt
vier Jahre hin, und am 12.11.1855 reicht der Baurech-
nungsführer seine Unterlagen beim Konsistorium zur Über-
prüfung ein. Der Innenausbau hat im ganzen 2 795/13/5
Taler, die Orgel 903/21/2 Taler gekostet.
Durch die hier geschilderten Bauleistungen aus der Mitte
des 19. Jahrhunderts hat die Stapeler Kirche ihr heutiges
Aussehen erhalten, ein Objekt laufender baulicher Unter-
haltung ist sie aber dennoch geblieben. So musste im
Jahre 1901 die Westwand des Turmes neu verblendet und
dieser 1979 mit 23000 Eichenschindeln neu gedeckt wer-
den.
Stapel, Kirche, Kanzelaltar
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