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Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]; Institut für Denkmalpflege [Hrsg.]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Die Kanzel von Ludwig Münstermann in Rodenkirchen — Hameln: Niemeyer, Heft 37.2011

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Peter Königfeld

Kunstgeschichtliche Anmerkungen zur Kanzel

77

Holzschnitt. In: Das Newe Testament Deutzsch. Gedruckt
bei Melchior Lotther d.J., verlegt bei Chr. Döring und Lucas
Cranach d.Ä., Wittenberg 1522. Abb. in: Cranach 1972,
S. 731.
126 Martin 1983, S. 66, Anm. 109.
127 Hofmann 1982, S. 62 f.
128 Es konnten keinerlei schnitztechnische Spuren einer
jüngeren Abarbeitung festgestellt werden. Die Konsole ist
eindeutig ursprünglicher Bestand.
129 Beispiel: Albrecht Dürer, Maria im Strahlenkranz auf
der Mondsichel. Kupferstich, 1514. In: Strauss 1987, S.
206, Abb. S. 207.
130 Beispiel: Tobias Stimmer, Ecclesia. Clairobscurschnitt,
1572 (Reinitzer 2006 (2), Abb. 222a).
131 Beispiele: Reinitzer 2006 (2), Abb. 222: Tobias Stimmer,
Synagoge, Clairobscurschnitt, 1572; Strassburg,
Kathedrale, Ecclesia und Synagoge, 13. Jahrhundert
(Originale in Strasbourg, Musee de l'CEuvre Notre-Dame).
132 Schillerl 976, S. 38f.
133 Das ikonografische Konzept der Fünf Sinne schließt an
deren mittelalterliche Verbindung mit Tieren an. Auch der
Affe wurde bereits im 13. Jahrhundert dem „Geschmack"
zugeordnet, (vgl. Kaulbach / Schleier 1997, S. 64). Der Affe
wurde bereits in der Antike als „imago hominis", als
Doppelgänger und Spiegelbild des Menschen funktionali-
siert. Er galt als das hässlichste Tier und daher für sittlich
verkommen. Man schrieb ihm animalische Triebhaftigkeit
zu. Schon im frühen Christentum wurde er als „figura dia-
boli" Gegenstand der Theologie (Chapeaurouge 2001,
S. 83). - Die Beschädigung des Affenkopfes an der
Rodenkirchener Kanzel dürfte - im Übrigen wie bei der
Katze im „Sündenfall" - auf die Aggressionen gegen dieses
Symbol der teuflischen Bosheit und irdischen Lüsternheit
zurückzuführen sein (vgl. hierzu auch Anm. 99).
134 Das Gefühl (Tactus) im Sinne des Tast- und Liebes-
gefühls wurde oftmals durch ein sich umarmendes Paar

dargestellt; aber auch die Darstellung einer Schildkröte wies
darauf hin. Denn diese galt in der Antike als Attribut der
Allegorie der Keuschheit („Keusche Venus"). Venus ist die
Göttin der Liebe und der Schönheit. Die Schildkröte wird
somit als gesittetes Liebesgefühl verstanden. - Zu weiteren
allegorischen Bedeutungen der Schildkröte vgl. Königfeld
2006, S. 8-11.
135 Der Hirsch ist hier nicht als christliches Symbol der
Seele zu verstehen, die sich gemäß Psalm 42,2 nach Gott
sehnt (Chapeaurouge 2001, S. 74 f.). Ebenso wie die Laute,
die die allegorische Figur spielt, versinnbildlicht er hier viel-
mehr als sinnbegabtes Tier das Gehör (Auditus).
136 Kaulbach / Schleier 1997, S. 63.
137 Kaufmann 1943, S. 137.
138 Kaulbach / Schleier 1997, S. 63-66, Kat.Nr. 12.1-5
Cornelis Cort nach Frans Floris: Die fünf Sinne, verlegt von
Hieronymus Cock. Kupferstiche, 1561.
139 Kaufmann 1943, S. 136 ff.
140 Nicolaes Clock nach Hendrik Goltzius: Visus, Auditus,
Olfactus, Gustus. Kupferstiche, 1596. In: Bartsch 3, 1980, 1
(116), 2 (116), 3 (116), 4 (116) sowie Hendrik Goltzius:
Visus, Auditus, Olfactus, Gustus, Tactus. Kupferstiche, um
1578. In: Bartsch 3, 1980, 118 (38), 119 (38), 120 (38),
121 (38), 122 (38).
141 Poscharsky 1963, S. 121.
142 Reimers 1993, S. 27, Abb. 11.
143 Forssman 1956, S. 140 f.
144 Vredeman de Vries 1565.
145 Hans Vredeman de Vries: Caryatidum, um 1565.
In: Borggrefe 2002, S. 195, Tafel 19.
146 Braun-Reichenbacher 1966, S. 88 f. - Vgl. hierzu auch
die Darstellung in: Dietterlin 1983, Blatt 66. Eine dorische
Säule wird als knorriger Stamm ohne Basis und Kapitell
dargestellt.
147 Forssman 1956, S. 140.
148 Forssman 1956, S. 156 ff.
 
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