Landkreis Diepholz
127
Syke
Mühlendamm
Wassermühle
1387 wird der Bau einer Wassermühle durch den Gra-
fen Otto von Hoya erwähnt,1 kurz nachdem dieser
den Burgplatz an der Hache erworben hatte. Im Jahr
1636 wird mitgeteilt, dass die Wassermühle eine
erhebliche Menge Metzenkorn an das Vorwerk Erichs-
hof zu entrichten hatte, nämlich 32 Malter, 10 Himb-
ten. 1775 mussten die Kirchspiele Barrien, Heiligen-
felde und Nordwohlde in der Wassermühle mahlen
lassen {22}, jedoch war bekannt, dass viele Zwangs-
mahlgäste wegen der weiten Wege nach Syke uner-
laubterweise in ihnen näher gelegenen Mühlen ande-
rer Grundherren mahlen ließen.2 Zeitweilig war der
Syker Mühlenstandort mit zwei Wassermühlen be-
setzt. Die Lohmühle am rechten Hacheufer genau
gegenüber der Kornmühle ist jedoch schon auf dem
Urmesstischblatt von 1898/1900 nicht mehr darge-
stellt. Eine Zeichnung aus dem Jahre 1870 zeigt ein
Gebäude mit den Abmessungen der Kornmühle {42}.
Daten der technischen Entwicklung der Syker Mühle:3
- 1387 Erbauungsdatum,
- 1423 Zerstörung der Mühle während einer Fehde,
- 1730 Mühlenhaus bzw. Wasserradwand neu errich-
tet,
- 1849 erstes Wasserrad im Hausgerinne Durchmesser
x Breite = 12 Fuß, 2 Zoll x 3 Fuß, 4 Zoll; zweites
Wasserrad im Hausgerinne Durchmesser x Breite = 15
Fuß x 3 Fuß, 6 1/2 Zoll; drittes Wasserrad im
Außengerinne, Durchmesser x Breite = 14 Fuß,
11 Zoll x 3 1/4 Fuß,4
- die Mühle hat drei Gänge {38, S. 17},
- bis 1893 drei unterschlächtige hölzerne Wasser-
räder,
- 1893 Umwandlung eines unterschlächtigen Holz-
rads in ein mittelschlächtiges Eisenrad mit Kulissenein-
lauf Durchmesser x Breite = 5,20 m x 1,50 m.
- 1903 Ersatz der beiden noch verbliebenen unter-
schlächtigen Holzräder durch eine kleine Turbine
(wahrscheinlich: Francis-Turbine), mit der unter ande-
rem auch Strom erzeugt wird; Stromerzeugung für
den Ort mittels eines 40-PS-Sauggasmotors {27},
- 1910 Austausch des mittelschlächtigen Eisenrads
durch eine 30-PS-Francis-Turbine mit horizontaler
Welle der Firma Luther aus Braunschweig zur Strom-
erzeugung für Syke {27},
- 1926 Anlage von Höhenmarken am Mühlenhaus
und der Mühlenbrücke; Abriss der Mühlenbrücke,
- 1969 Abriss des Mühlengebäudes. Der Inschriftstein
von 1730 bleibt erhalten.
1 Hoy. UrkB I 292.
2 Information durch Hermann Greve, Stadtarchivar in Syke.
3 Ebd.
4 Hann. 88 Nr. 5621; Kreisarchiv Diepholz Nr. 7823.
Syke, Merianstich, Ausschnitt (Zeichner: Buno,1654):
Syke mit Burg, Hache und Wassermühle mit drei Rädern
(aus: Topographia Saxoniae inferioris)
Syke-Barrien, Wassermühle Barrien vom Unterwasser aus,
Anfang des 20. Jahrhunderts (Archiv W. Meyer, Weyhe)
Syke-Barrien
An der Wassermühle 4 b
Wassermühle Barrien
Der alte Wassermühlenstandort an der Hache wurde
1345 erstmals erwähnt, als Rudolf von Klencke die
Mühle an den Grafen Gerhard von Hoya verkaufte.
Die Mühle war Lehnsgut des Erzbistums Bremen.
Belehnungen an die von Klenckes erfolgten danach
an die männlichen Erbfolger jedoch nur auf
Lebenszeit {22}. 1775 wird die Mühle mit zwei
Grindeln als dem Amt Syke zugehörig bezeichnet. Die
Mahlgäste kamen ohne Mahlzwang aus Barrien,
Okel, Osterholz und Schnepke.1 Zu dieser Zeit bestand
bereits das aus Obernkirchener Sandstein meisterhaft
hergestellte Grundwerk von 1723, hergestellt wahr-
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Syke
Mühlendamm
Wassermühle
1387 wird der Bau einer Wassermühle durch den Gra-
fen Otto von Hoya erwähnt,1 kurz nachdem dieser
den Burgplatz an der Hache erworben hatte. Im Jahr
1636 wird mitgeteilt, dass die Wassermühle eine
erhebliche Menge Metzenkorn an das Vorwerk Erichs-
hof zu entrichten hatte, nämlich 32 Malter, 10 Himb-
ten. 1775 mussten die Kirchspiele Barrien, Heiligen-
felde und Nordwohlde in der Wassermühle mahlen
lassen {22}, jedoch war bekannt, dass viele Zwangs-
mahlgäste wegen der weiten Wege nach Syke uner-
laubterweise in ihnen näher gelegenen Mühlen ande-
rer Grundherren mahlen ließen.2 Zeitweilig war der
Syker Mühlenstandort mit zwei Wassermühlen be-
setzt. Die Lohmühle am rechten Hacheufer genau
gegenüber der Kornmühle ist jedoch schon auf dem
Urmesstischblatt von 1898/1900 nicht mehr darge-
stellt. Eine Zeichnung aus dem Jahre 1870 zeigt ein
Gebäude mit den Abmessungen der Kornmühle {42}.
Daten der technischen Entwicklung der Syker Mühle:3
- 1387 Erbauungsdatum,
- 1423 Zerstörung der Mühle während einer Fehde,
- 1730 Mühlenhaus bzw. Wasserradwand neu errich-
tet,
- 1849 erstes Wasserrad im Hausgerinne Durchmesser
x Breite = 12 Fuß, 2 Zoll x 3 Fuß, 4 Zoll; zweites
Wasserrad im Hausgerinne Durchmesser x Breite = 15
Fuß x 3 Fuß, 6 1/2 Zoll; drittes Wasserrad im
Außengerinne, Durchmesser x Breite = 14 Fuß,
11 Zoll x 3 1/4 Fuß,4
- die Mühle hat drei Gänge {38, S. 17},
- bis 1893 drei unterschlächtige hölzerne Wasser-
räder,
- 1893 Umwandlung eines unterschlächtigen Holz-
rads in ein mittelschlächtiges Eisenrad mit Kulissenein-
lauf Durchmesser x Breite = 5,20 m x 1,50 m.
- 1903 Ersatz der beiden noch verbliebenen unter-
schlächtigen Holzräder durch eine kleine Turbine
(wahrscheinlich: Francis-Turbine), mit der unter ande-
rem auch Strom erzeugt wird; Stromerzeugung für
den Ort mittels eines 40-PS-Sauggasmotors {27},
- 1910 Austausch des mittelschlächtigen Eisenrads
durch eine 30-PS-Francis-Turbine mit horizontaler
Welle der Firma Luther aus Braunschweig zur Strom-
erzeugung für Syke {27},
- 1926 Anlage von Höhenmarken am Mühlenhaus
und der Mühlenbrücke; Abriss der Mühlenbrücke,
- 1969 Abriss des Mühlengebäudes. Der Inschriftstein
von 1730 bleibt erhalten.
1 Hoy. UrkB I 292.
2 Information durch Hermann Greve, Stadtarchivar in Syke.
3 Ebd.
4 Hann. 88 Nr. 5621; Kreisarchiv Diepholz Nr. 7823.
Syke, Merianstich, Ausschnitt (Zeichner: Buno,1654):
Syke mit Burg, Hache und Wassermühle mit drei Rädern
(aus: Topographia Saxoniae inferioris)
Syke-Barrien, Wassermühle Barrien vom Unterwasser aus,
Anfang des 20. Jahrhunderts (Archiv W. Meyer, Weyhe)
Syke-Barrien
An der Wassermühle 4 b
Wassermühle Barrien
Der alte Wassermühlenstandort an der Hache wurde
1345 erstmals erwähnt, als Rudolf von Klencke die
Mühle an den Grafen Gerhard von Hoya verkaufte.
Die Mühle war Lehnsgut des Erzbistums Bremen.
Belehnungen an die von Klenckes erfolgten danach
an die männlichen Erbfolger jedoch nur auf
Lebenszeit {22}. 1775 wird die Mühle mit zwei
Grindeln als dem Amt Syke zugehörig bezeichnet. Die
Mahlgäste kamen ohne Mahlzwang aus Barrien,
Okel, Osterholz und Schnepke.1 Zu dieser Zeit bestand
bereits das aus Obernkirchener Sandstein meisterhaft
hergestellte Grundwerk von 1723, hergestellt wahr-