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Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]; Institut für Denkmalpflege [Hrsg.]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Mühlen in Niedersachsen und Bremen — Petersberg: Imhof, Heft 40.2013

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Mühlenbestand in den Gemeinden (alphabetisches Register)
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https://doi.org/10.11588/diglit.51161#0138
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Mühlen in Niedersachsen und Bremen

Syke-Okel, Baumann'sche Mühle, um 1938
(Archiv H. Greve, Syke)


gegenseitig ergänzten und einen kontinuierlichen
Betrieb ermöglichten. Die Kannegießers waren als
Gemeindevorsteher geachtet, Georg Kannegießer
war Innungsobermeister der Müllerinnung des Kreises
Syke {39}.
Syke-Nienstedt
Henstedter Straße 23
Ehemalige Wassermühle
Lediglich ein noch vorhandener Stauweiher, der von
der Twillbeeke gespeist wird, die zur Hache abfließt,
und die Senke, in der sich ein zweiter Stauteich be-
fand, erinnern noch an die erst 1892 entstandene
Wassermühle des Halbmeiers Cord Albert Gieseke
{39}. Die Mühle diente nur dem landwirtschaftlichen
Betrieb. Das große unterschlächtige Wasserrad drehte

sich vielleicht 10 m von einem Gebäude entfernt in
einer eigenen Flutrinne. Die Kraftübertragung erfolg-
te mit einer langen Welle (vergleiche Stuhr-Fahren-
horst-Warwe). Im Januar 1947 brannte die Mühle aus
unbekannter Ursache ab.
Syke-Okel
Baumann'sche Mühle
Von der Baumann'schen Mühle, errichtet in den
Jahren 1864/65, sind keine Reste mehr erhalten. Sie
stand etwa 150 m nördlich der Windmühle Meyer.
Der Bau der Windmühle in hervorragender Windlage
war seinerzeit ein Konkurrenzunternehmen zu den
Wassermühlen in Barrien, Sudweyhe und Syke {42}.
Ein Foto aus dem Jahre 1938 zeigt den Galeriehollän-
der mit Windrose und Jalousieflügeln. Der achtkanti-
ge Unterbau aus Backsteinsichtmauerwerk mit
Ecklisenen und einem verputzten Galeriegeschoss
trägt einen reetgedeckten Stapel und eine reetge-
deckte Kappe. Im Zweiten Weltkrieg hatte man in die
Kappe der inzwischen flügellosen Mühle eine
Aussichtskanzel für die Flugabwehr eingebaut.
Syke-Okel
Okeler Straße 9 A
Windmühle Meyer
Der äußerlich gut erhaltene Mühlenturm wird wohn-
genutzt. Eine Galerie fehlt noch. Anstatt der Kappe ist
eine ringsum verglaste Aussichtskanzel aufgesetzt
worden. Erst 1896/97 ist die Galerieholländermühle
von einer Genossenschaft dicht an der östlichen Kan-
te der Wildeshauser Geest circa 22 m über dem
Niveau der Wesermarsch erbaut worden. Mühlen-
baumeister war J. Schmidt aus Syke. Für die ursprüng-
lich mit Steert und Segelgatterflügeln versehene
Mühle war schon von Beginn an ein Petroleummotor
der Firma Altmann & Co aus Berlin1 als Sekundär-
antrieb zum Alternativbetrieb für zwei der insgesamt
vier Mahlgänge geplant. Aus dem Jahre 1909 gibt es
den vom Mühlenbauer Rodenbostel aus Leeste ange-
fertigten Bauantrag2 für eine stationäre Hochdruck-
Lokomobile mit Prüfvermerken des staatlichen
Dampfkesselüberwachungsvereins aus Hannover, des
Königlichen Gewerbeinspektors aus Nienburg und für
die Genossenschaft als Eigentümerin unterzeichnet
von Chr. Meyer. Nach der Zeichnung ist allerdings nur
ein Mahlgang mit dem Motor verbunden. Als
modernste Errungenschaft ist später ein 30-PS-
Dieselmotor der Firma Benz aus Mannheim installiert
worden. Die Firma nahm die Anlage sogar in ihren
Werbeprospekt auf. Die Mühle wurde um 1919 von
Christian Meyer als neuem Eigentümer zunächst mit
Jalousieflügeln und wahrscheinlich auch mit einer
 
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