Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Editor]; Institut für Denkmalpflege [Editor]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Mühlen in Niedersachsen und Bremen — Petersberg: Imhof, Heft 40.2013

DOI issue:
Mühlenbestand in den Gemeinden (alphabetisches Register)
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.51161#0227
License: Creative Commons - Attribution - ShareAlike
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Landkreis Nienburg/Weser

223

eines achteckigen Umbaus des Erdgeschosses des
Mühlenturms. Es gibt Segelgatterflügel. Sind beide
Abbildungen authentisch, so muss es zwischenzeitlich
den auf dem Foto erkennbaren Neubau gegeben
haben. Die letzte Mühle soll 1910 abgerissen worden
sein.
1 Herzberg, Heinrich; Rieseberg, Hans Joachim: Mühlen und
Müller in Berlin, Düsseldorf 1987, S. 128 f.
Stolzenau-Nendorf
Hauptstraße 5
Ehemalige Windmühle Kruse
Erst 1866 enstand die Erdholländermühle von Nen-
dorf kurz vor der offiziellen Einführung der Gewerbe-
freiheit (1869) im Jahr der Annexion Hannovers durch
Preußen. Sie wurde circa 150 m südlich der Überland-
straße Uchte-Nendorf-Stolzenau (B 441) und den
Gleisen der Steinhuder Meer-Bahn errichtet. Bauher-
ren waren Friedrich Behrens und B. Rodenbostel, der
sein Anrecht jedoch bald an Behrens abtrat. 1873 ver-
kaufte Behrens an H. Schütte, dessen Tochter nach
seinem Tod den Landwirt Kruse aus dem benachbar-
ten Hibben heiratete. Letzterer betrieb die Mühle bis
in die 1920er Jahre als Lohnunternehmen.
Das alte Foto zeigt einen wuchtigen Erdholländer mit
gemauertem, achtkantigem Turm, einer mittels Steert
drehbaren, bootsförmigen Kappe und auffällig kurzen
Segelgatterflügeln, die keinesfalls vom Erdboden aus
zu besegeln waren. Vermutlich waren die nach der
1923 eingeführten Stromversorgung entstandenen
elektrisch betriebenen Motormühlen Heineking und
Schnelle der Grund für die Aufgabe des Windmühlen-
betriebs. Bereits 1951/52 wurde von Marie Kruse die
Abbruchgenehmigung beantragt und vom Landes-
konservator auch erteilt {41}. Die Mühle verfiel und
wurde schließlich 1963 abgebrochen.1
1 Internet/Google.

Stolzenau-Nendorf
Im Dorfe 8
Motormühle August Schnelle
Der eingeschossige rote Backsteinbau mit ortsüblich
zurückhaltender Ziegelornamentik aus der Zeit um
1925 ist Teil eines Ensembles ehemals landwirtschaft-
lich und jetzt von einer Eisenwarenhandlung genutz-
ter Gebäude. Zu der noch vorhandenen, jedoch nicht
mehr genutzten Mühlentechnik gehören ein Stein-
mahlgang, eine Schrotmühle mit senkrechtem Stein-
paar, ein Flachsieb für Saatgutvorreinigung, ein Trieur,
eine Saatgutreinigung, ein Mischer, Elevatoren und
ein Elektromotor im Keller mit Vorgelege und Trans-


Stolzenau-Nendorf, ehemalige Windmühle Kruse
(Archiv W. Berghorn)


Stolzenau-Nendorf, Motormühle August Schnelle, 2009


Stolzenau-Nendorf, Motormühle August Schnelle.
Erdgeschoss mit diversen Müllereimaschinen
 
Annotationen