Landkreis Nienburg/Weser
225
Stolzenau-Schinna
Steyerberger Straße 1
Motormühle Friedrich Meyer
Der Vater Friedrich Meyers brachte die Kenntnis der
Müllerei aus seinem Kriegseinsatz in Flandern mit
(1918) und richtete in der noch vorhandenen Scheune
eine kleine Motormühle ein, sobald Schinna an das
Stromnetz angeschlossen worden war. Die damalige
Ausstattung bestand aus einem Elektromotor, einem
Steinmahlgang, Durchmesser 1,30 m, und einer gro-
ßen Kreissäge für Langholzschnitt. 1937 erbaute
Meyer das jetzige eingeschossige Gebäude aus rotem
Backstein. Für die Einrichtung verwendete er den
Steinmahlgang für die Herstellung von Backschrot,
und zusätzlich schaffte er eine Hammermühle für die
Futterschrotherstellung, eine Getreidereinigung von
Stahl-Neusaat, ein Silo, Förderanlagen und eine Ge-
treidetrocknung an. Die Mühlentechnik existiert nicht
mehr. Der nachfolgende Besitzer, Friedrich Meyer,
wurde auf der Steyerberger Mühle von Fritz Meyer-
siek zum Müller ausgebildet. Die Meisterprüfung
legte er in Lübeck ab.
Uchte
Uchte liegt am südlichen Ausläufer der Böhrde,
einem glazialen Höhenzug, ist aber ansonsten umge-
ben von Mooren bzw. ehemaligen Mooren.
Straßenbezeichnungen in Uchte, einem ehemaligen
Burgplatz der Grafen von Hoya, erinnern an einen
Bockwindmühlenstandort. Es gab am Uchter
Mühlenbach eine Wassermühle, die bereits 1641
erwähnt wurde,1 und an diesem Standort zuletzt die
große Motormühle von F. W. Klussmann, auf dem
Lohmühlenberg unweit der Straße nach Nendorf eine
Windmühle, die Gerberlohe herstellte, sowie an der
Mindener Straße die kleine, aber interessante
Motorsäge- und Mahlmühle von K. Müller. Es ist viel-
leicht die von Gade ohne genauere Ortsangaben
genannte Dampf-, Mahl- und Sägemühle {20}. 1798
erwähnte Manecke eine Wasser- und eine Windmühle
im Eigentum der Landesherrschaft in Uchte {33}.
Schon die Preußische Landesaufnahme von 1896/98
Nr. 3419 und 3519 macht keine Angabe mehr zu
Mühlen in Uchte. Südlich von Uchte lag an der
Poststraße nach Minden, 5 km von Uchte entfernt, in
Jenhorst (siehe Raddestorf) eine Bockwindmühle. In
Richtung Norden verzeichnet sie erst 8 km weiter in
Kuppendorf, Ldkr. Diepholz, die nächste Windmühle.
Sie findet sich wie die drei Uchter Naturkraft-Mühlen
schon auf einer Karte von 1832.2 Dazwischen tangiert
die Poststraße (jetzt B 61) das Große Uchter Moor,
eine menschenleere Gegend. 1349 wird allerdings
schon in Hamme, dem östlichen Ortsteil von Uchte,
eine Mühle der Hofstelle „curia" erwähnt, die im
Stolzenau-Schinna, Motormühle Friedrich Meyer, 2009
Uchte, Mühlen in Uchte um 1832-1846 (Gauß'sche
Landesaufnahme): 1 Wassermühle, 2 Bockmühle,
3 Lohmühle (Archiv SG Uchte)
Besitz einer Gräfin von Hoya gewesen war. 1427 gibt
es eine nochmalige Erwähnung {22}.3 Es kann sich bei
beiden nur um eine Wassermühle gehandelt haben,
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Stolzenau-Schinna
Steyerberger Straße 1
Motormühle Friedrich Meyer
Der Vater Friedrich Meyers brachte die Kenntnis der
Müllerei aus seinem Kriegseinsatz in Flandern mit
(1918) und richtete in der noch vorhandenen Scheune
eine kleine Motormühle ein, sobald Schinna an das
Stromnetz angeschlossen worden war. Die damalige
Ausstattung bestand aus einem Elektromotor, einem
Steinmahlgang, Durchmesser 1,30 m, und einer gro-
ßen Kreissäge für Langholzschnitt. 1937 erbaute
Meyer das jetzige eingeschossige Gebäude aus rotem
Backstein. Für die Einrichtung verwendete er den
Steinmahlgang für die Herstellung von Backschrot,
und zusätzlich schaffte er eine Hammermühle für die
Futterschrotherstellung, eine Getreidereinigung von
Stahl-Neusaat, ein Silo, Förderanlagen und eine Ge-
treidetrocknung an. Die Mühlentechnik existiert nicht
mehr. Der nachfolgende Besitzer, Friedrich Meyer,
wurde auf der Steyerberger Mühle von Fritz Meyer-
siek zum Müller ausgebildet. Die Meisterprüfung
legte er in Lübeck ab.
Uchte
Uchte liegt am südlichen Ausläufer der Böhrde,
einem glazialen Höhenzug, ist aber ansonsten umge-
ben von Mooren bzw. ehemaligen Mooren.
Straßenbezeichnungen in Uchte, einem ehemaligen
Burgplatz der Grafen von Hoya, erinnern an einen
Bockwindmühlenstandort. Es gab am Uchter
Mühlenbach eine Wassermühle, die bereits 1641
erwähnt wurde,1 und an diesem Standort zuletzt die
große Motormühle von F. W. Klussmann, auf dem
Lohmühlenberg unweit der Straße nach Nendorf eine
Windmühle, die Gerberlohe herstellte, sowie an der
Mindener Straße die kleine, aber interessante
Motorsäge- und Mahlmühle von K. Müller. Es ist viel-
leicht die von Gade ohne genauere Ortsangaben
genannte Dampf-, Mahl- und Sägemühle {20}. 1798
erwähnte Manecke eine Wasser- und eine Windmühle
im Eigentum der Landesherrschaft in Uchte {33}.
Schon die Preußische Landesaufnahme von 1896/98
Nr. 3419 und 3519 macht keine Angabe mehr zu
Mühlen in Uchte. Südlich von Uchte lag an der
Poststraße nach Minden, 5 km von Uchte entfernt, in
Jenhorst (siehe Raddestorf) eine Bockwindmühle. In
Richtung Norden verzeichnet sie erst 8 km weiter in
Kuppendorf, Ldkr. Diepholz, die nächste Windmühle.
Sie findet sich wie die drei Uchter Naturkraft-Mühlen
schon auf einer Karte von 1832.2 Dazwischen tangiert
die Poststraße (jetzt B 61) das Große Uchter Moor,
eine menschenleere Gegend. 1349 wird allerdings
schon in Hamme, dem östlichen Ortsteil von Uchte,
eine Mühle der Hofstelle „curia" erwähnt, die im
Stolzenau-Schinna, Motormühle Friedrich Meyer, 2009
Uchte, Mühlen in Uchte um 1832-1846 (Gauß'sche
Landesaufnahme): 1 Wassermühle, 2 Bockmühle,
3 Lohmühle (Archiv SG Uchte)
Besitz einer Gräfin von Hoya gewesen war. 1427 gibt
es eine nochmalige Erwähnung {22}.3 Es kann sich bei
beiden nur um eine Wassermühle gehandelt haben,