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Mühlen in Niedersachsen und Bremen
Warmsen, ehemalige Wallholländerwindmühie in Hohen-
leuchte mit Sägewerksschuppen (Archiv H. Schmidt,
Warmsen)
Warmsen, ehemalige Wallholländerwindmühle in Hohen-
leuchte, 1998
Warmsen-Großenvörde, Motormühle Kurk, 2010
Warmsen
Hohenleuchte, Mindener Straße 20
Ehemalige Wallholländerwindmühle
Das Erbauungsjahr der ehemals recht großen Mühle
liegt zwischen 1825 und 1830. Erbauer war seinerzeit
der Besitzer der gegenüberliegenden Bockwindmüh-
le, die dann 1899 nach Neuenknick verkauft wurde.
Das ehemals im Wall verborgene Erdgeschossmauer-
werk aus grob behauenen Granitfindlingen und Teile
des darüber liegenden Backsteinmauerwerks sind rui-
nös noch vorhanden. Der schindelgedeckte Stapel
und das gesamte Mühlenwerk sind 1973 abgebro-
chen worden. Noch 1952 wurde die Mühle als wert-
voll für das Orts- und Landschaftsbild eingestuft und
ihr wirtschaftlicher Betrieb als gesichert deklariert
{41}. Auf einem nicht datierten Foto, vermutlich aus
den 1920er Jahren, sind neben Wall und Mühlenturm
der Steert und die Segelgatterflügel mit einer Flucht
von 24 m bis 25 m erkennbar. Zur ehemaligen Mahl-
ausstattung gehörten auf dem Wall-Söller ein Schrot-
gang, ein Sechskantsichter und eine Beutelkiste, auf
dem oberen Söller drei Mahlgänge und ein Graupen-
gang.1
Der Wind- und Mahlbetrieb wurde etwa 1970 einge-
stellt, der Betrieb des angrenzenden Sägewerks mit
Horizontalgatter von H. W. Ortmann, Osnabrück, je-
doch nicht.2 Dieses wurde ursprünglich von einer
nicht mehr vorhandenen Dampfmaschine angetrie-
ben, jetzt von einem 15-KW-Elektromotor. Von der
Dampfmaschine aus ließ sich ehemals über ein Kegel-
radgetriebe auch der Schrotgang in Bewegung set-
zen.
1 Heinfried Schmidt, Hohenleuchte.
2 Eisengießerei und Maschinenbauanstalt H. W. Ortmann,
Osnabrück, gegründet 1876.
Warmsen-Großenvörde
Großenvörde 104
Motormühle Kurk
Die vermutlich in den 1930er Jahren entstandene re-
lativ große Motormühle ist zweigeschossig angelegt
und wurde mit Klinkersichtmauerwerk, einem Sattel-
dach mit Aufzugserker sowie einer Verladerampe an
der Straße nach Kreuzkrug versehen. Ein Elektromotor
befindet sich in einem eingeschossigen, östlichen
Anbau. Noch vorhanden sind die Reste eines form-
schlüssigen Getriebes im Untergeschoss, ansonsten
wahrscheinlich Zugmittelgetriebe, die Reste zweier
Elevatorstränge, eine vollständig erhaltene selbsttäti-
ge 100 kg-Getreidewaage der Hennefer Maschinen-
Fabrik C. Reuther & Reisert GmbH, Hennef/Sieg, eine
Zahnscheibenschrotmühle Neuere 609 und ein kleiner
Elektromotor für den Sackaufzug unter dem Dach-
Mühlen in Niedersachsen und Bremen
Warmsen, ehemalige Wallholländerwindmühie in Hohen-
leuchte mit Sägewerksschuppen (Archiv H. Schmidt,
Warmsen)
Warmsen, ehemalige Wallholländerwindmühle in Hohen-
leuchte, 1998
Warmsen-Großenvörde, Motormühle Kurk, 2010
Warmsen
Hohenleuchte, Mindener Straße 20
Ehemalige Wallholländerwindmühle
Das Erbauungsjahr der ehemals recht großen Mühle
liegt zwischen 1825 und 1830. Erbauer war seinerzeit
der Besitzer der gegenüberliegenden Bockwindmüh-
le, die dann 1899 nach Neuenknick verkauft wurde.
Das ehemals im Wall verborgene Erdgeschossmauer-
werk aus grob behauenen Granitfindlingen und Teile
des darüber liegenden Backsteinmauerwerks sind rui-
nös noch vorhanden. Der schindelgedeckte Stapel
und das gesamte Mühlenwerk sind 1973 abgebro-
chen worden. Noch 1952 wurde die Mühle als wert-
voll für das Orts- und Landschaftsbild eingestuft und
ihr wirtschaftlicher Betrieb als gesichert deklariert
{41}. Auf einem nicht datierten Foto, vermutlich aus
den 1920er Jahren, sind neben Wall und Mühlenturm
der Steert und die Segelgatterflügel mit einer Flucht
von 24 m bis 25 m erkennbar. Zur ehemaligen Mahl-
ausstattung gehörten auf dem Wall-Söller ein Schrot-
gang, ein Sechskantsichter und eine Beutelkiste, auf
dem oberen Söller drei Mahlgänge und ein Graupen-
gang.1
Der Wind- und Mahlbetrieb wurde etwa 1970 einge-
stellt, der Betrieb des angrenzenden Sägewerks mit
Horizontalgatter von H. W. Ortmann, Osnabrück, je-
doch nicht.2 Dieses wurde ursprünglich von einer
nicht mehr vorhandenen Dampfmaschine angetrie-
ben, jetzt von einem 15-KW-Elektromotor. Von der
Dampfmaschine aus ließ sich ehemals über ein Kegel-
radgetriebe auch der Schrotgang in Bewegung set-
zen.
1 Heinfried Schmidt, Hohenleuchte.
2 Eisengießerei und Maschinenbauanstalt H. W. Ortmann,
Osnabrück, gegründet 1876.
Warmsen-Großenvörde
Großenvörde 104
Motormühle Kurk
Die vermutlich in den 1930er Jahren entstandene re-
lativ große Motormühle ist zweigeschossig angelegt
und wurde mit Klinkersichtmauerwerk, einem Sattel-
dach mit Aufzugserker sowie einer Verladerampe an
der Straße nach Kreuzkrug versehen. Ein Elektromotor
befindet sich in einem eingeschossigen, östlichen
Anbau. Noch vorhanden sind die Reste eines form-
schlüssigen Getriebes im Untergeschoss, ansonsten
wahrscheinlich Zugmittelgetriebe, die Reste zweier
Elevatorstränge, eine vollständig erhaltene selbsttäti-
ge 100 kg-Getreidewaage der Hennefer Maschinen-
Fabrik C. Reuther & Reisert GmbH, Hennef/Sieg, eine
Zahnscheibenschrotmühle Neuere 609 und ein kleiner
Elektromotor für den Sackaufzug unter dem Dach-