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Allgemeine theologische Bibliothek — 3.1775

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https://doi.org/10.11588/diglit.22488#0047
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Erwägungs - L'nd Ucbungbwahrheittn. Z5
nig Hofnung zu einer künftigen Vereinigung der Re-
ligionen. Zwar scheint ihm S.276, eine grosse
Völkcrbekehrung in der h. Säwisk vochergesigt zu
siyn. Allein er glaubet, daß di eß die Erwartung ei-
ner allgemeinen kemesweges begünstige, und daß sie
auch, gesetzt, sie erfolgte, „durch die Bosheit des
Satans und der Menschen selber doch wieder nicht
lange dauern werde.,, Die Ursachen, warum er so
wenig Hosuung dazu habe, werden auf folgende Art
entwickelt.
„Gott, sagt er, müßte es durch seine Allmacht
thun, aber das will er nicht und kann es nicht wollen.
Er müßte die ganze Einrichtung der Welt, ja sich
selbst ändern, seinen ersten Endzweck fahren lasten,
und einen neuen oder gar keinen sich Vorsitzen. Kein
neuer läßt sich denken, der eben so mit den Eigen,
schäften Gottes bestehen könnte, als der erste; oh-
ne Endzweck handelt er gar niemalcn; mithin dauert
der erste noch, vermöge dessen er von benrernünftu
gen Geschöpfen gesucht, und frey gewählt werden
will. Von Seiten Gottes ist also nicht zu hoffen,
daß er sich jemal mehr, wie zur Zeit Noüh, seiner
Allmacht bedienen, un^die wahre Religion mit Ge-
walt allgemein machen werde; und das um so we-
niger, da wir vorhin schon gefunden haben , daß sich
Key ihm vielmehr wohlgegründete Ursachen sinden,die
Vielheit zu lassen und zu dulden. Aus dieser Ursi,
che hat er auch als der höchste Herr und Hausvater,
schon vor Zeiten, seinen Knechten, den übertriebenen
Eifer in dem Punkte untersagt, und ihnen befohlen:
Lasset beydes das Unkraut und den guten Samen
miteinander wachsen, bis zur Erndtezcit. Matth, iz,
18-7,— Welch eine Menge von Verwirrungen und
leerem Geschwätze!

C 2

„Gott
 
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