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Allgemeine theologische Bibliothek — 3.1775

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https://doi.org/10.11588/diglit.22488#0164
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15 2 krojct äe deforme etc?.
Es ist unleugbar, daß eine der reichhaltigen
'Quellen des moralischen und physikalischen liebele,
das unser jetziges Menschengeschlecht drückt, in der-
jenigen Verfassung der menschlichen Gesellschaft liege,
vermöge welcher die allerwenigsten Menschen zu rechter
Zeit heürakhen können, naie schon der Verfasser der
Schrift „Ucber die Ehe, bemerkt hat. Denn eben
daher, daß die unermeßliche Häufung der menschli-
chen Bedürfnisse es dem größten Thei'e der Menschen
unmöglich macht, zu der Zeit zu bewachen, da sie
Heurachen sollten, d. h. da gerade ihr rhierifcher Trieb,
auf der höchsten Stufe des deutlichen Bersußtseyns
und folglich der physikalischen Stärke, sich befindet;
da die körperliche Kraft zur Fortpflanzung des Ger
schlecht in ihrer schönsten Vlükhe und Lebhaftigkeit
ist, und da um deswillen die gesundesten und stärksten
Kinder erzeugt, und die feurigste Liebe zwischen Ehe-
gatten begründet werden könntet eben daher, sagen
wir, kommt cs, daß unter den Menschen so viele
Unordnungen entstehen, daß so viele Mil! onen in der
schändlichsten Unzucht leben, ihre besten Kräfte vör
der Ehe verschwenden, zur Zeugung gesunder Kinder
(ich rede von Personen beyderley Geschlechts) untüch-
tig werden, mit einer sehr matttcn Liebe in den Ehe-
stand eintretcn, in dem Ehestände nur pstichtmaßig
dasjenige thnn, was sie, wenn sie in ihrem ersten
Feuer zusammengckommen wären, mit hinreissendem
und Herz und Seele verbindenden Vergnügen gethan
haben würden u. s. w. so, daß kaltsinnige Ehegatten,
hinfällige Kinder und Millionen Laster vor und in
der Ehe, Zerrüttungen der Familien, — die der
Rstia-on, dem Staate und jedem einzelnen Men-
schen so schädliche Folgen von der traurigen Noch,
wendigkeir sind, welche macht, daß unsere jetzigen
Esten-
 
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