Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Allgemeine theologische Bibliothek — 8.1777

DOI Heft:
[Recensionen]
DOI Artikel:
[Recensionen XI-XVII]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.22493#0292
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
L88

Betrachtungen
lichen Verrichtungen untüchtig worden waren. —
Aber nun ist die Krankheit überstanden — jede
Fähigkeit der Seele wacht wieder auf, jede ver-
trägt sich mit der andern. Der Verstand kann
das Gute wieder erkennen, der Wille u.s.w. Es
dringt ein göttliches Vergnügen in das Herz, das
das Unsichtbare lieb gewonnen hat, welche Stille,
welche Zufriedenheit, welche Glückseligkeit!" Wie
schwer würde es doch einem jeden werden, wenn ec
diese ganze zum Theil übertriebene Schilderung
aus der Bibel beweisen sollteAber freylich paßt
sie vortrefflich in die zuvor angefangene Allegorie.
Darauf wird nun die Vortrefflichkeil der Religion
oder der Gottseligkeit nach ihren vornehmsten
Pflichten dargerhan. Am meisten hat es uns
gewundert, daß der Verf. die Liebe gegen Gott,
und die zärtliche Empfindung eines Liebhabers füc
seine Geliebte, für einerley halt, und sich deshalb
auch zu manchen angenehmen Schilderungen der-
selben von seiner Einbildungskraft fortreissen läßt,
die dem unmöglich gefallen können, der auch nur
flüchtig bedenkt, was Gott ist, und was wir
Menschen sind. Es kann vielleicht feyn, daß die
individuelle Lage des Verf. oder dessen, an den
er schreibt, ihm zu dergleichen Vorstellungen Ge-
legenheit gegeben hat, es kann auch feyn , daß ec
manche Leser findet, die sich herzinniglich daran
ergöhen.
 
Annotationen