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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 21.1896

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Heft 1
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Wiegand, Theodor: Der angebliche Urtempel auf der Ocha
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https://doi.org/10.11588/diglit.38774#0023
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DER ANGEBLICHE URTEMPEL AUE DER OCHÄ ü
zeigen aussen horizontale Schichten von ungleicher Höhe bei
teils senkrechtem teils schrägem Fugenschnitt, wie er nament-
lich den älteren, der polygonalen Bauart nahestehenden Qua-
derbauten eigentümlich zu sein pflegt, aber auch noch bei er-
heblich jüngeren, z. B. der Stützmauer des delischen Thea-
ters1 vorkommt. Deutlicher erkennt man solche Beziehungen
zum Polygonalstil an den Innenwänden. Wilbergs Skizze der
Westwand, die zugleich einen Schnitt durch die Thür und
den durch Auslassung einer Kragplatte entlasteten Thürsturz
giebt, lässt erkennen, dass häufig Steine aus der einen Schicht


in die andere eingelassen sind (‘zum Teil in einander gezapft’,
sagt Welcher), auch fehlen nicht jene charakteristischen, zur
Ausgleichung vorzüglich eingesetzten Füllstücke, wie sie sich
in Athen z. B. in der älteren Stadtmauer beim Dipylon, in
Argosjin der Terrassenmauer beim Theater, in Eleusis bei
den Mauern der peisistratischen Epoche nachweisen lassen.
Fast alle Bausteine der Aussenseite haben eine Art Rustica mit
sorgfältigem, glattem Randbeschlag, der sich niemals bei Bau-
ten der mykenischen oder, um mit Ulrichs zu reden, ‘ pelas-

< B, G. H. 1894 S. 161 ff.
 
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