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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 23.1898

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Heft 4
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Wilhelm, Adolf: Altattische Schriftdenkmäler
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https://doi.org/10.11588/diglit.39188#0480

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468 a. Wilhelm
damit ist dieses ungefähr an den Platz gewiesen, auf dem es
die Abbildung zeigt, aber nur ungefähr, da auch in den Zei-
len, in denen die Buchstaben στοιχηδόν geordnet sind, ihre
vYbstände nicht genau dieselben bleiben. Für die übrigen Zei-
len dieses Bruchstückes ist eine einleuchtende Ergänzung noch
nicht gefunden ; ich erörtere weder die Versuche meiner Vor-
gänger noch wage ich neue Vorschläge, da ich überhaupt an
der Möglichkeit einer Herstellung der gesamten Urkunde, wie
sie vor mir Köhler, Foucart (B. C. H. 1888 S. 1), Gomperz
(Athen. Mitth. 1888 S. 137. Arch.-epigr. Mitth. XII S. 61 ),
Lölling (Δελτίον άρχ. 1 888 S. 17), J. H. Lipsius (Leipziger
Studien XII S. 221) vorgelegt haben, gleich x4. Kirchhoff
verzweifle. Dass die Zeilen ganz erheblich länger waren als
die ersten Herausgeber angenommen hatten,kann bei richtigerer
Auffassung der Eigenart des Denkmals und angesichts der
erst später hinzugefügten Bruchstücke nicht zweifelhaft sein.
So haben sich denn auch durch den Zuwachs des fünften
Stückes die Ergänzungen,die Köhler unter Voraussetzung von
nur 26 und Foucart unter der von 30 Buchstaben in den er-
sten sechs gedrängter στοιχηδόν geschriebenen Zeilen versucht
hatten, als irrig erwiesen. Von den Herstellungen, die jenen
Fund berücksichtigen, beansprucht die von Lölling und die
von Gomperz empfohlene zwar an sich schon deshalb höhere
Wahrscheinlichkeit als die von Lipsius erdachte, weil dieser
nur mit 34, jene dagegen mit 40 Buchstaben in den ersten
Zeilen rechnen, aber auch ihre Vorschläge werden durch das
neue sechste Bruchstück nicht bestätigt.
Die leider sehr dürftigen Reste, die dieser jüngste Zuwachs
bietet, gehören der achten, neunten und zehnten Zeile der Ur-
kunde an. Z. 9 zu Anfang ist die Lesung τ]α δέ [Ιι]όπλα, wie
zuerst Lipsius früheren irrigen Deutungen gegenüber schön
vermutete, nicht nur zulässig, sondern wie ein Blick auf un-
sere Abbildung lehren wird, geradezu überliefert. Die Er-
gänzung τ]ά δέ [Ίι]όπλα π[αρέχεσ]θα[ι liegt nahe. Für diese be-
kannte Formel Beispiele beizubringen, ist kaum nötig (Thu-
kydides VIII, 97, Aristoteles Ηολ. ΆΘ. 4,2 u. s.); doch sei be-
 
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