Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 35.1910

DOI Heft:
[Heft 1-2]
DOI Artikel:
Sitzungs-Protocolle
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29170#0194
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
182

SITZUNGS-PROTOCOLLE

Löwen und Stiere der Gemmen von Vaphio (=V) mit den
eben erwähnten mykenischeu (=M; die Nummern bezeich-
nen die Figuren der beiden Tafeln, 3Ecp. dpx- 1 889 Taf. 10
und 1888 Tafel 10): die lebensvollen Stiere V 14. 20 mit den
steifen M 1 3. 1 9, die Stierpaare V 9-1 0. 11 mit M 24. 7; den
todwunden Löwen V 8 mit dem verrenkten Gebilde M 39;
das wundervoll ins Rund der Gemme componierte Löw^en-
paar V 4 mit der ledernen Gruppe M 26; endlich den stierja-
genden Löwen V 18 mit seinem kümmerlichen Nachkommen
M 25. Zu den jüngsten Exemplaren dürften die von Menidi
gehören (Kuppelgrab von Menidi Taf. 6).

In den allerspätesten Gräbern fehlen die Gemmen. In
Mykenai hat Tsuntas das Atelier eines Gemmenschneiders
voll unbearbeiteter Steine gefunden. Die Kunst geht hier mit
der mykenischeu Cultur unter. Den eindringenden Dorern
war sie viel zu schwer. Nur an entlegenen, nicht von den Ero-
berern verwüsteten Orten hat sie sich erhalten in den sog.
Inselsteinen, den Nachkommen der spätmykenischen Gem-
men, um dann nach dem VII. Jahrhundert von neuem zu
erstarken und im klassischen Hellas zur höchsten Blüte aller
Zeiten zu gelangen.

Geschlossen 9. April 1910.
 
Annotationen