DIE KYPSELOSLADE
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stark abweichende ‘tyrrhenische’ Amphora in Florenz (ebenda
Abb. 2 —3), die nur in der Stellung der Amme der Pausanias-
beschreibung mehr zu entsprechen scheint. Wieder eine andere
Auffassung der Ausfahrt findet sich auf einem sfg. attischen
Deckel von der Akropolis, von dem mir Dank Dr. Langlotz
außer der kurzen Beschreibung aus Graefs Nachlaß (Nr. 2112)
eine Pause vorliegt. Der rechtshin aufsteigende Amphiaraos
mit Gorgoneion auf dem Brustpanzer gleicht in der Haltung
dem des Berliner Kraters. Seine rechte Hand ist versehentlich
hinter den Panzer geraten; unter ihm, wie in dem Berliner Bild,
ein Igel. Von der Familie sind Alkmaion, Eriphyle mit dem
Schmuck in der Hand und hinter ihr Reste einer Frau erkennbar.
Eine nicht veröffentlichte attische Bauchamphora in Chiusi
(Inv.-Nr. 1794) weicht noch stärker ab. Hier hält Eriphyle
selbst den Alkmaion und naht dem Aufsteigenden von vorn.
Erwähnenswert ist das Bild nur wegen der seltenen Namens-
beischriften SOASAI^MA, EPI4>VLE, . . . MAION. Außer Acht
bleiben dürfen hier alle nicht bestimmt auf Amphiaraos hin-
weisenden Kriegerausfahrten, die Walter Wrede in seiner Disser-
tation, Marburg 1921 auch gesammelt hat (sie erscheint im
nächsten Heft dieser Zeitschrift; ein Auszug im Arch. Anz.
1921, 264 ff.).
Aber alle diese attischen Vasenbilder spiegeln doch immer
nur einzelne Züge der von Pausanias beschriebenen Darstellung
wieder, während gerade das korinthische nur in Kleinigkeiten
abweicht. Vor allem findet sich hier allein die ohäa, d. h. trotz
Lippold (R.E.XII 1,122) das gesamte alte Herrenhaus mit Megaron
und Propylon (Noack, Homerische Paläste 72), wodurch sich
ihre Erwähnung am Anfang und Ende der Beschreibung erklärt.
Die ob/la zov Äfigxagaov könnte auch als zusammenfassende
Überschrift des Gesamtbildes aufgefaßt werden wie der daneben
genannte aycov 6 ix 1 Ilstta-, aber auch das ist nur denkbar,
wenn die Gebäude dem ganzen Bilde als Hintergrund dienten.
Gerade für Korinth belegt solch einen Hintergrund das schon
S.29 erwähnte Kraterbruchstück, jetzt in München, das allerdings
von derselben Hand wie der Berliner Krater gemalt sein dürfte.
Das korinthische Vasenbild bleibt also die Vorlage, nur
mit wenigen Änderungen vor allem des Amphiaraos selbst.
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stark abweichende ‘tyrrhenische’ Amphora in Florenz (ebenda
Abb. 2 —3), die nur in der Stellung der Amme der Pausanias-
beschreibung mehr zu entsprechen scheint. Wieder eine andere
Auffassung der Ausfahrt findet sich auf einem sfg. attischen
Deckel von der Akropolis, von dem mir Dank Dr. Langlotz
außer der kurzen Beschreibung aus Graefs Nachlaß (Nr. 2112)
eine Pause vorliegt. Der rechtshin aufsteigende Amphiaraos
mit Gorgoneion auf dem Brustpanzer gleicht in der Haltung
dem des Berliner Kraters. Seine rechte Hand ist versehentlich
hinter den Panzer geraten; unter ihm, wie in dem Berliner Bild,
ein Igel. Von der Familie sind Alkmaion, Eriphyle mit dem
Schmuck in der Hand und hinter ihr Reste einer Frau erkennbar.
Eine nicht veröffentlichte attische Bauchamphora in Chiusi
(Inv.-Nr. 1794) weicht noch stärker ab. Hier hält Eriphyle
selbst den Alkmaion und naht dem Aufsteigenden von vorn.
Erwähnenswert ist das Bild nur wegen der seltenen Namens-
beischriften SOASAI^MA, EPI4>VLE, . . . MAION. Außer Acht
bleiben dürfen hier alle nicht bestimmt auf Amphiaraos hin-
weisenden Kriegerausfahrten, die Walter Wrede in seiner Disser-
tation, Marburg 1921 auch gesammelt hat (sie erscheint im
nächsten Heft dieser Zeitschrift; ein Auszug im Arch. Anz.
1921, 264 ff.).
Aber alle diese attischen Vasenbilder spiegeln doch immer
nur einzelne Züge der von Pausanias beschriebenen Darstellung
wieder, während gerade das korinthische nur in Kleinigkeiten
abweicht. Vor allem findet sich hier allein die ohäa, d. h. trotz
Lippold (R.E.XII 1,122) das gesamte alte Herrenhaus mit Megaron
und Propylon (Noack, Homerische Paläste 72), wodurch sich
ihre Erwähnung am Anfang und Ende der Beschreibung erklärt.
Die ob/la zov Äfigxagaov könnte auch als zusammenfassende
Überschrift des Gesamtbildes aufgefaßt werden wie der daneben
genannte aycov 6 ix 1 Ilstta-, aber auch das ist nur denkbar,
wenn die Gebäude dem ganzen Bilde als Hintergrund dienten.
Gerade für Korinth belegt solch einen Hintergrund das schon
S.29 erwähnte Kraterbruchstück, jetzt in München, das allerdings
von derselben Hand wie der Berliner Krater gemalt sein dürfte.
Das korinthische Vasenbild bleibt also die Vorlage, nur
mit wenigen Änderungen vor allem des Amphiaraos selbst.