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DIE KYPSELOSLADE.
(Hierzu Tafel I—IV.)
Vorbemerkung.
Seit dem Erscheinen der beiden großen Kommentare zum
Pausanias von Frazer (1898, III 600 ff. und [Hitzig-]Blümner (II 1,
1901) ist die Beschreibung der Kypseloslade (V 17, 5 bis 19,10)
nicht mehr im Zusammenhänge ausführlich behandelt worden.
Eine solche Untersuchung ist aber schon durch} die große Zahl
neu oder besser als früher veröffentlichter alter Denkmäler
gerechtfertigt. Auch mußten sich die Kommentare in vielen
Fragen mit der Wiedergabe der verschiedenen Ansichten ohne
eigene Kritik begnügen. Ihre ausführlichen sich ergänzenden
Literaturverzeichnisse ersparen uns jedoch eine erneute Auf-
zählung der bis dahin erschienenen Arbeiten, und ihre Übersichten
über den Meinungsstreit in den einzelnen Fragen erlauben uns
eine Beschränkung auf das Nötigste, wenngleich um des Zu-
sammenhangs willen manches bereits Gesagte wiederholt werden
muß. Die Ergebnisse meiner Arbeit werden, wie schon von
Overbeck (Abh. sächs. Gesellsch. VII 1865 zu 590ff.) und von
H. Stuart Jones (J. H. St. XIV 1894, 30 ff. Taf. 1, verkleinert bei
Hitzig-Blümner Taf. 1) durch den zeichnerischen Herstellungs-
versuch auf Taf. I veranschaulicht und so auf ihre Möglichkeit
geprüft. Er verlangte eine Entscheidung auch dort, wo sie
wissenschaftlich nicht voll zu erweisen, nur einigermaßen wahr-
scheinlich zu machen ist. Die Zeichnung rührt im wesentlichen
von mir her. Vor dem Druck nachgebessert wurde sie unter
Aufsicht des Herrn Prof. Studniczka von dem Vasenzeichner
Herrn Gerth Biese in Tübingen, wozu Herr Prof. Watzinger
behilflich war.
Erst als diese Schrift Sommer 1922 in der Hauptsache abge-
schlossen war, wurde mir noch Blinkenbergs Aufsatz Sövn og
Dod in Kunstmuseets Aarskrift 1917, 131 ff. bekannt, den mir
Excellenz von Wilamowitz im Sonderabzug darzuleihen die Güte
ATHENISCHE MITTEILUNGEN XLI 1916. ]
DIE KYPSELOSLADE.
(Hierzu Tafel I—IV.)
Vorbemerkung.
Seit dem Erscheinen der beiden großen Kommentare zum
Pausanias von Frazer (1898, III 600 ff. und [Hitzig-]Blümner (II 1,
1901) ist die Beschreibung der Kypseloslade (V 17, 5 bis 19,10)
nicht mehr im Zusammenhänge ausführlich behandelt worden.
Eine solche Untersuchung ist aber schon durch} die große Zahl
neu oder besser als früher veröffentlichter alter Denkmäler
gerechtfertigt. Auch mußten sich die Kommentare in vielen
Fragen mit der Wiedergabe der verschiedenen Ansichten ohne
eigene Kritik begnügen. Ihre ausführlichen sich ergänzenden
Literaturverzeichnisse ersparen uns jedoch eine erneute Auf-
zählung der bis dahin erschienenen Arbeiten, und ihre Übersichten
über den Meinungsstreit in den einzelnen Fragen erlauben uns
eine Beschränkung auf das Nötigste, wenngleich um des Zu-
sammenhangs willen manches bereits Gesagte wiederholt werden
muß. Die Ergebnisse meiner Arbeit werden, wie schon von
Overbeck (Abh. sächs. Gesellsch. VII 1865 zu 590ff.) und von
H. Stuart Jones (J. H. St. XIV 1894, 30 ff. Taf. 1, verkleinert bei
Hitzig-Blümner Taf. 1) durch den zeichnerischen Herstellungs-
versuch auf Taf. I veranschaulicht und so auf ihre Möglichkeit
geprüft. Er verlangte eine Entscheidung auch dort, wo sie
wissenschaftlich nicht voll zu erweisen, nur einigermaßen wahr-
scheinlich zu machen ist. Die Zeichnung rührt im wesentlichen
von mir her. Vor dem Druck nachgebessert wurde sie unter
Aufsicht des Herrn Prof. Studniczka von dem Vasenzeichner
Herrn Gerth Biese in Tübingen, wozu Herr Prof. Watzinger
behilflich war.
Erst als diese Schrift Sommer 1922 in der Hauptsache abge-
schlossen war, wurde mir noch Blinkenbergs Aufsatz Sövn og
Dod in Kunstmuseets Aarskrift 1917, 131 ff. bekannt, den mir
Excellenz von Wilamowitz im Sonderabzug darzuleihen die Güte
ATHENISCHE MITTEILUNGEN XLI 1916. ]