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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 41.1916

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Drittes Heft
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Möbius, Hans: Über Form und Bedeutung der sitzenden Gestalt in der Kunst des Orients und der Griechen
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https://doi.org/10.11588/diglit.37286#0245
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FORM UND BEDEUTUNG DER SITZENDEN GESTALT

219

Hockender Faustkämpfer von vorn, von einer rf. Hydria
in St. Petersburg1.
Kauernde Figuren an den Seitenteilen des Ludovisischen
und Bostoner Thrones2.
Hockender Jüngling mit Bogen von vorn auf einem goldenen
Fingerring in Paris3.
Wir schließen mit einer Frage: Wen stellt die schöne Statue
eines auf niedriger Stufe sitzenden Jünglings dar, die aus der
Villa Ludovisi in das Thermen-Museum gelangt ist (Taf. (XIV)4?
Gehörte sie einst in den Zusammenhang einer mehrfigurigen
Gruppe und ist uns jetzt durch ihre Vereinzelung unverständlich
geworden? Oder ist es ein ‘idealer Wächter’, zu dem man
dann auch ein Gegenstück ergänzen möchte? Oder hat sie
einst das Grab eines gefallenen Kriegers geschmückt? Die
letzte Erklärung scheint mir die wahrscheinlichste zu sein.
Marburg 1921, Athen 1925. Hans Möbius.

1 BSA. XIX 1912/13, 238 fig. 8. Von Beazley dem Nikoxenosmaler
zugeschrieben. Pfuhl, Malerei Abb. 390. Beazley, Att. Vasenm. 92 Nr. 16.
2 Ant. Denkm. II 6. 7. III 7. 8. Arch. Jb. XXVI1911 Taf.l. K.i.B.VIII IX
238. Zur Deutung vgl. H. Boyd-Hawes, AJA. XXVI 1922, 278ff.
3 Furtw., Gemmen Taf. X 12.
4 Helbig, Führer3 II Nr. 1296, dort auch die übrige Literatur und
die Erklärung als Wächter. Der Kopf ist antik, aber nicht zugehörig,
ergänzt sind vor allem: 1. Unterarm und beide Füße. Hier Taf. XIV
nach Anderson Phot. Nr. 3296.
 
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