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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 41.1916

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Viertes Heft
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Wrede, Walther: Kriegers Ausfahrt in der archaisch-griechischen Kunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.37286#0292
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246

WALTHER WREDE

Amphora attisch ist, hat Q. Richter hervorgehoben1. Aber vieles
verbindet sie mit den Kykladenkeramiken einerseits, den argi-
vischen Scherben anderseits. Auf einer großen theräischen
Amphora2, die an sich noch einer älteren Stufe angehört,
finden wir das schwere (wenn auch ein anderes) Ornament an
Stelle des ‘Bildfeldes’ auf der Rückseite wieder, ferner eine
ähnliche Auffassung der vollen, malerisch empfundenen Flecht-
bänder. Das schwarz-weiß geflochtene Flechtband aber ver-
bindet die argivische Scherbe überhaupt mit Frühattischem3
wie auch mit der erwähnten Amphora. Ebenso das einfache
kreuzweise Rautenornament, wiederum in der Phalerongattung
wie auf Kykladenvasen beliebt4. Das Geschlinge auf der Rück-
seite der Schulter (Richter S. 377 fig. 3) hat seine nächste
wenn auch ärmere Analogie auf den eretrischen Amphoren,
und zwar wieder auf deren Rückseite5. Zu vergleichen sind
ferner die Oinochoen aus Cumä, die Johansen, Vases sicyon.
20 zu pl. VI für sicher sikyonisch erklärt, und wieder das
Deckelornament einer argivischen Pyxis ebend. 57 fig. 33
u. 60 fig. 416. ln den großen schwarz gefüllten, stehenden
Blättern in der Mitte der Bauchrückseite lebt vielleicht ein ähn-
liches Dekorationsgefühl wie in den schwarzen Spitzblättern auf
der Rückseite der eretrisch-geometrischen Amphora BCH. XXII
1898, 279, fig. 2. — Das frei wuchernde Geschlinge mit in
Palmetten auswachsenden Rankenenden auf der Rückseite des
1 Daß die grasenden Tiere auf der Schulter den Dipylontieren
besonders ähnlich aussehen, kann ich nicht finden (G Richter 372 u. 378).
2 Thera II 212 Abb. 419f.; vgl. Poulsen, AM. XXXI 1906,385; ders.,
Arch. Jahrb. XXVI 1911, 239f. Anm. 1 (wo es heißen muß: Mon. Piot
XVI 1909 pl. III 25ff.).
3 Phaleronkanne Arch.Jahrb.XXII 1907,100 Abb. 13; frühatt. Amphora
JHS. XXII 1902, pl. 2a u. sonst.
4 Thera II 203 Abb. 408; Conze, Melische Tongefäße Taf. II.
5 Z. B. Athen, Nicole 888 pl. VII = Pluhl, Mal. u. Zeichn. Abb. 101;
Graef, Akropolisvas. I Taf. 21, 413c; vgl. Pfuhl, a. a. O. I 130 § 127; Böhlau,
Nekropolen llOf. Ferner auf der Amphora in Athen, Coll.-Couve 469
= BCH. XVII 1893 pl. II/III: sie soll aus Pikrodaphni bei Phaleron stammen,
ist aber doch wohl böotisch. Dazu kommen noch zwei Amphoren der
Sammlung Falkenhausen, jetzt im Berliner Museum.
6 Nach Waldstein, Argive Heraeum II 138f., fig. 69 b u. d. Vgl.
über das Ornament Johansen, a. a. O. 116f.
 
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