MATERIALIEN ZUR GESCHICHTE DER ÄGÄISCHEN WANDERUNG 401
Abb. 8. Siebkanne aus Gordion
(Körte S. 62, Abb. 28).
Da sich in Europa und insbesondere auch auf der Balkanhalb-
insel in der Zeit vor 1200 Knickhenkelkeramik mit und ohne
Fortsatz findet, so halte ich es für naheliegend, daß in der
Wanderungszeit durch verschiedene europäische Völker teils
Keramik mit Buckeln
und einfachen Knick-
henkeln wieTrojaVIlb,
teils Fabrikate ohne
Buckel, aber mitKnick-
henkeln und daran be-
findlichen Fortsätzen
Eingang gefunden ha-
ben. Der erste Typus
ist in Ungarn vorgebil-
det, die Eindringlinge
von Troja VII b dürften
also aus dem panno-
nischen Bereiche gekom-
men sein, der zweite dagegen
in Makedonien und Bulga-
rien, er ist, da in Gordion
vertreten, den Phrygern zu-
zuschreiben, die, wie auch
die historische und philo-
logische Forschung festge-
stellt hat, in der Tat aus
diesen Bereichen gekommen
sind, wo sich ja auch bis
in historische Zeit noch
phrygische Sagenelemente
erhalten haben (P. Kretsch-
mer, Einleitung in die Ge-
schichte der griechischen
Sprache 1731).
Abb. 9. Phrygische Schnabelkanne aus
Gordion (Körte S. 61, Abb. 27).
4. Bronzeguß und Goldschmiedekunst.
Kleinasien ist ungemein reich an Erzen verschiedenster Art.
Es muß daher hier schon sehr früh zu beachtenswerten Leistungen
Abb. 8. Siebkanne aus Gordion
(Körte S. 62, Abb. 28).
Da sich in Europa und insbesondere auch auf der Balkanhalb-
insel in der Zeit vor 1200 Knickhenkelkeramik mit und ohne
Fortsatz findet, so halte ich es für naheliegend, daß in der
Wanderungszeit durch verschiedene europäische Völker teils
Keramik mit Buckeln
und einfachen Knick-
henkeln wieTrojaVIlb,
teils Fabrikate ohne
Buckel, aber mitKnick-
henkeln und daran be-
findlichen Fortsätzen
Eingang gefunden ha-
ben. Der erste Typus
ist in Ungarn vorgebil-
det, die Eindringlinge
von Troja VII b dürften
also aus dem panno-
nischen Bereiche gekom-
men sein, der zweite dagegen
in Makedonien und Bulga-
rien, er ist, da in Gordion
vertreten, den Phrygern zu-
zuschreiben, die, wie auch
die historische und philo-
logische Forschung festge-
stellt hat, in der Tat aus
diesen Bereichen gekommen
sind, wo sich ja auch bis
in historische Zeit noch
phrygische Sagenelemente
erhalten haben (P. Kretsch-
mer, Einleitung in die Ge-
schichte der griechischen
Sprache 1731).
Abb. 9. Phrygische Schnabelkanne aus
Gordion (Körte S. 61, Abb. 27).
4. Bronzeguß und Goldschmiedekunst.
Kleinasien ist ungemein reich an Erzen verschiedenster Art.
Es muß daher hier schon sehr früh zu beachtenswerten Leistungen