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FRITZ SCHACHERMEYR
gen1, der in der Mitte eingezogene Schild mit im einzelnen
allerdings etwas veränderter Formengebung2, der Streitwagen,
nun allerdings nicht mehr sechs-, sondern achtspeichig3. Es
fehlt nunmehr das Sichelschwert, neue Formen treten nicht auf.
Die hethitische Bewaffnung ist somit auch nach der Zer-
störung des hethitischen Großreiches durch die ägäische Wan-
derung beibehalten worden. Das hat seine Analogie in
Griechenland, wo nach der Vernichtung der mykenischen Kultur
durch die gleiche Völkerbewegung sich die alte Bewaffnung über
die submykenische bis in die geometrische Zeit ungemein zäh
erhalten hat4 5. Freilich ist es hier daneben auch zu verschie-
denen Neueinführungen gekommen.
Ostkleinasien hat die Folgen der ägäischen Wanderung'ver-
hältnismäßig leicht überwunden. Auch hat sich hier die aus
derZeit vor 1200 stammende Tradition in Kunst und Gewerbe
in viel höherem Maße erhalten als etwa in Griechenland. So
haben sich die ostkleinasiatisch-armenischen Gebiete, seitdem
wieder Ruhe eingetreten war (etwa 900), in der vorderasia-
tischen Metallurgie die führende Stellung errungen, und es
scheint, als ob vor allem das erzreiche Tabal (das spätere
Kataonien) ein Zentrum dieser Industrie gewesen sei6, da von
1 Sendschirli 111 Taf. 37. 39. IV Taf. 61; Malatia E. Meyer 103
Abb. 80. Taf. 6. 7; Saktsche-gösü E. Meyer Taf. 8; Scheich-chan O. Weber,
Taf. 28.
2 Sendschirli 111 Taf. 38. 40. Rundschilde (Sendschirli III Taf. 44;
Karkemisch O. Weber Taf. 31; Carchemish II Taf. B 18b) sind wohl auf
griechischen Einfluß zurückzuführen; vgl. das in Karkemisch gefundene,
aus den Kämpfen von 605 stammende Exemplar Carchemish II Taf. 24.
3 Sendschirli III Taf. 39; Malatia E. Meyer Taf. 6. 7; Saktsche-gösü
E. Meyer Taf. 8.
4 Auch hier hat sich, den Darstellungen auf geometrischen Vasen
entsprechend, die Sitte, zwei Lanzen bei sich zu führen, der Gebrauch
des Bogens, der in der Mitte eingezogene Schild und der Streitwagen
aus mykenischer Zeit erhalten.
5 Thureau Dangin, Huitieme Campagne de Sargon: Ann. 358. 361.
Pr. 30. 38. Ezechiel 27, 13. Der Wert der Angaben Ezechiels darf trotz
ihres jungen Alters (Anfang des VI. Jh.) nicht unterschätzt werden. Sie
gründen sich auf das dem Propheten geläufige Ansehen, welches diese
beiden Länder wegen ihrer metallurgischen Leistungsfähigkeit genossen.
Da das VII. Jh. für Tabal und besonders für das Phrygerreich infolge
FRITZ SCHACHERMEYR
gen1, der in der Mitte eingezogene Schild mit im einzelnen
allerdings etwas veränderter Formengebung2, der Streitwagen,
nun allerdings nicht mehr sechs-, sondern achtspeichig3. Es
fehlt nunmehr das Sichelschwert, neue Formen treten nicht auf.
Die hethitische Bewaffnung ist somit auch nach der Zer-
störung des hethitischen Großreiches durch die ägäische Wan-
derung beibehalten worden. Das hat seine Analogie in
Griechenland, wo nach der Vernichtung der mykenischen Kultur
durch die gleiche Völkerbewegung sich die alte Bewaffnung über
die submykenische bis in die geometrische Zeit ungemein zäh
erhalten hat4 5. Freilich ist es hier daneben auch zu verschie-
denen Neueinführungen gekommen.
Ostkleinasien hat die Folgen der ägäischen Wanderung'ver-
hältnismäßig leicht überwunden. Auch hat sich hier die aus
derZeit vor 1200 stammende Tradition in Kunst und Gewerbe
in viel höherem Maße erhalten als etwa in Griechenland. So
haben sich die ostkleinasiatisch-armenischen Gebiete, seitdem
wieder Ruhe eingetreten war (etwa 900), in der vorderasia-
tischen Metallurgie die führende Stellung errungen, und es
scheint, als ob vor allem das erzreiche Tabal (das spätere
Kataonien) ein Zentrum dieser Industrie gewesen sei6, da von
1 Sendschirli 111 Taf. 37. 39. IV Taf. 61; Malatia E. Meyer 103
Abb. 80. Taf. 6. 7; Saktsche-gösü E. Meyer Taf. 8; Scheich-chan O. Weber,
Taf. 28.
2 Sendschirli 111 Taf. 38. 40. Rundschilde (Sendschirli III Taf. 44;
Karkemisch O. Weber Taf. 31; Carchemish II Taf. B 18b) sind wohl auf
griechischen Einfluß zurückzuführen; vgl. das in Karkemisch gefundene,
aus den Kämpfen von 605 stammende Exemplar Carchemish II Taf. 24.
3 Sendschirli III Taf. 39; Malatia E. Meyer Taf. 6. 7; Saktsche-gösü
E. Meyer Taf. 8.
4 Auch hier hat sich, den Darstellungen auf geometrischen Vasen
entsprechend, die Sitte, zwei Lanzen bei sich zu führen, der Gebrauch
des Bogens, der in der Mitte eingezogene Schild und der Streitwagen
aus mykenischer Zeit erhalten.
5 Thureau Dangin, Huitieme Campagne de Sargon: Ann. 358. 361.
Pr. 30. 38. Ezechiel 27, 13. Der Wert der Angaben Ezechiels darf trotz
ihres jungen Alters (Anfang des VI. Jh.) nicht unterschätzt werden. Sie
gründen sich auf das dem Propheten geläufige Ansehen, welches diese
beiden Länder wegen ihrer metallurgischen Leistungsfähigkeit genossen.
Da das VII. Jh. für Tabal und besonders für das Phrygerreich infolge