140
ERICH PREUNER
Ath e n
K e o s
M i 1 e t
S a m o s
Munychion
April/Mai
Taureon
Taureon
Thargelion
Mai/Juni
Thargelion
Thargelion
Targelion
Skirophorion
Juni/Juli
Kalamaion
Kalamaion
Kalamaion
Hekatombaion
Juli/Aug.
| Kykleion
Panemos
Panemos
Metageitnion
Aug./Sept.
Metageitnion
Kronion
Boedromion
Sept./Okt.
Boedromion
Boedromion
Pelysion
Pyanepsion
Okt./Nov.
Kyanopsion
Kyanepsion
Kyanopsion
Maimakterion
Nov./Dez.
[Maimakterion]
Apaturion
Apaturion
Posideon
Dez./Jan.
Posideion
Posideon
Posideon
Gamelion
Jan./Febr.
1. -
Lenaion
Lenaion
Anthesterion
Febr./März
[Bakchion]
Anthesterion
Anthesterion
Elaphebolion
März/April
—
Artemision
Artemision
(EgfiaL(6v)
In Keos könnte danach das Jahr im IV. Jh. wie in Milet
mit der Frühjahrs-Tagundnachtgleiche begonnen haben (so nach
Alexander sicher; s. Rehm, Milet III S. 233 A. 1). Dann würde
der keische Kalender auch bei der Kontroverse zwischen Rehm
und Bilabel mitzusprechen haben, ob der milesische Kalender
von jeher mit der Friihjahrsgleiche angefangen habe oder ob
— so Rehm — diese erst um die Wende des IV. zum III. Jh.
an die Stelle der Herbstgleiche getreten sei (Rehm, a. O. S. 237;
Bilabel a. O. 72; Rehm, Miinch. SB. 1923, 8, 8).
Es bleibt die zweite Möglichkeit, ohne daß eine Verteilung
der Monate der Schuldurkunde auf zwei Jahre nötig wäre, wenn
wir uns auf Winter- und Sommersonnenwende und Herbst-
äquinoktium als Jahresanfang beschränken, daß das keische
Jahr mit der Wintersonnenwende begonnen hätte, wie das
delische mit dem Lenaion (Jan./Febr.), daß also der Thargelion
der fiinfte, der Posideion der zwölfte und letzte Monat gewesen
wäre. In diesem Falle hätte die Stadt in den vier ersten, in
jenem in den drei letzten Monaten keine Anleihe bei dem Gotte
aufgenommen. Man sollte meinen, daß auch eine keische Stadt-
kasse dem Ende des Jahres zu Ieerer und geldbediirftiger
gewesen sei als zu Anfang.
IG. 647 (Ziehen 94; Syll. 3 958) wird nun bestimmt(Z. 3—5),
daß im Maimakterion die eydoöig für iöriaoLc und tsQua an
einem ob nun neuen oder in neuer Form zu feiernden Feste
erfolgen soll. Aus der Anordnung der lex sacra, die allgemein-
gültig ist und nicht etwa nur für das erste Jahr gilt: ra 61
ERICH PREUNER
Ath e n
K e o s
M i 1 e t
S a m o s
Munychion
April/Mai
Taureon
Taureon
Thargelion
Mai/Juni
Thargelion
Thargelion
Targelion
Skirophorion
Juni/Juli
Kalamaion
Kalamaion
Kalamaion
Hekatombaion
Juli/Aug.
| Kykleion
Panemos
Panemos
Metageitnion
Aug./Sept.
Metageitnion
Kronion
Boedromion
Sept./Okt.
Boedromion
Boedromion
Pelysion
Pyanepsion
Okt./Nov.
Kyanopsion
Kyanepsion
Kyanopsion
Maimakterion
Nov./Dez.
[Maimakterion]
Apaturion
Apaturion
Posideon
Dez./Jan.
Posideion
Posideon
Posideon
Gamelion
Jan./Febr.
1. -
Lenaion
Lenaion
Anthesterion
Febr./März
[Bakchion]
Anthesterion
Anthesterion
Elaphebolion
März/April
—
Artemision
Artemision
(EgfiaL(6v)
In Keos könnte danach das Jahr im IV. Jh. wie in Milet
mit der Frühjahrs-Tagundnachtgleiche begonnen haben (so nach
Alexander sicher; s. Rehm, Milet III S. 233 A. 1). Dann würde
der keische Kalender auch bei der Kontroverse zwischen Rehm
und Bilabel mitzusprechen haben, ob der milesische Kalender
von jeher mit der Friihjahrsgleiche angefangen habe oder ob
— so Rehm — diese erst um die Wende des IV. zum III. Jh.
an die Stelle der Herbstgleiche getreten sei (Rehm, a. O. S. 237;
Bilabel a. O. 72; Rehm, Miinch. SB. 1923, 8, 8).
Es bleibt die zweite Möglichkeit, ohne daß eine Verteilung
der Monate der Schuldurkunde auf zwei Jahre nötig wäre, wenn
wir uns auf Winter- und Sommersonnenwende und Herbst-
äquinoktium als Jahresanfang beschränken, daß das keische
Jahr mit der Wintersonnenwende begonnen hätte, wie das
delische mit dem Lenaion (Jan./Febr.), daß also der Thargelion
der fiinfte, der Posideion der zwölfte und letzte Monat gewesen
wäre. In diesem Falle hätte die Stadt in den vier ersten, in
jenem in den drei letzten Monaten keine Anleihe bei dem Gotte
aufgenommen. Man sollte meinen, daß auch eine keische Stadt-
kasse dem Ende des Jahres zu Ieerer und geldbediirftiger
gewesen sei als zu Anfang.
IG. 647 (Ziehen 94; Syll. 3 958) wird nun bestimmt(Z. 3—5),
daß im Maimakterion die eydoöig für iöriaoLc und tsQua an
einem ob nun neuen oder in neuer Form zu feiernden Feste
erfolgen soll. Aus der Anordnung der lex sacra, die allgemein-
gültig ist und nicht etwa nur für das erste Jahr gilt: ra 61