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WALTHER WREDE
Anstieg hinter dem heutigen Chassia vermeidend, am Hang der
Potamischlucht heraufgestiegen war.
Wenige Minuten darauf erreicht man auf der schmalen
Felsbarre, in der das Harmamassiv in den bisher überschrittenen
Kamm übergeht, die Stelle, wo die Wege nach Chassia, dem
Kloster 1, hinauf in den östlichen Parnes und der zum Kastell
auseinandergehen. Der Platz gewährt einen weiten Blick iiber
die Ebene und das Meer; ein Stiick der Bucht von Eleusis
glänzt herauf, und gebirgeeinwärts erhebt sich das Kastell über
Schluchten und Wald.
Beim nun folgenden Abstieg in eine von Norden kommende
Nebenschlucht des Phiktirhevmas sieht man zur Rechten 2—3 m
über dem Pfade hier und da eine terrassenähnliche Abplattung
ziehen. Daß diese die alte Straße bezeichnet, bestätigt sich
auf der Sohle der Schlucht, wo in Verlängerung jener Terrasse
ein großer Steinwall das Bachbett sperrt. Man erkennt auf der
einen Seite noch etwas wie eine Fundamentlinie und wird in
dem Ganzen die Reste des Straßendammes sehen, der, wohl
über einem Wasserdurchlaß, die Schlucht durchquerte.
Nach Überwinden eines kleinen felsigen Bergvorsprunges
(zur Rechten am Hange der letztgenannten Schlucht viele Ter-
rassenmauern) steigt man rasch hinab zur engsten Stelle des
Paßweges, wo zwischen silbergrauen Steinhängen der Quellbach
von Phyle im Hochsommer, ganz überschattet von Oleander,
sein Wasser in den Klippen verschwinden läßt, im Winter
tosend zur Phiktischlucht hinabbraust. Über seinem linken Ufer
ist die Straße im Altertum in den Felsen geschnitten worden.
Auffallender aber noch als diese Straßenglättungsspuren ist der
tiefe, 0,40 m breite Einschnitt einer Wasserleitung (s. dieKarte),
die von der Quelle hergeleitet bald als solcher Felseinschnitt,
bald als Mörtelwerk mit kleinen Steinen und Ziegeln auch
weiter abwärts am Hang der Phiktischlucht kenntlich ist und in
1 Der Weg über das gastliche Kloster der üavayia w Ahotcov geht
von Chassia die Potamischlucht über ihrem rechten Ufer aufwärts. Die
von Milchhöfer erwähnten Antiken sind im Kloster nicht mehr auffindbar.
Vom Kloster gelangt man in zuerst steilem Aufstieg an der Südwestseite
des Harmamassivs entlang zum genannten Kreuzungspunkt.
WALTHER WREDE
Anstieg hinter dem heutigen Chassia vermeidend, am Hang der
Potamischlucht heraufgestiegen war.
Wenige Minuten darauf erreicht man auf der schmalen
Felsbarre, in der das Harmamassiv in den bisher überschrittenen
Kamm übergeht, die Stelle, wo die Wege nach Chassia, dem
Kloster 1, hinauf in den östlichen Parnes und der zum Kastell
auseinandergehen. Der Platz gewährt einen weiten Blick iiber
die Ebene und das Meer; ein Stiick der Bucht von Eleusis
glänzt herauf, und gebirgeeinwärts erhebt sich das Kastell über
Schluchten und Wald.
Beim nun folgenden Abstieg in eine von Norden kommende
Nebenschlucht des Phiktirhevmas sieht man zur Rechten 2—3 m
über dem Pfade hier und da eine terrassenähnliche Abplattung
ziehen. Daß diese die alte Straße bezeichnet, bestätigt sich
auf der Sohle der Schlucht, wo in Verlängerung jener Terrasse
ein großer Steinwall das Bachbett sperrt. Man erkennt auf der
einen Seite noch etwas wie eine Fundamentlinie und wird in
dem Ganzen die Reste des Straßendammes sehen, der, wohl
über einem Wasserdurchlaß, die Schlucht durchquerte.
Nach Überwinden eines kleinen felsigen Bergvorsprunges
(zur Rechten am Hange der letztgenannten Schlucht viele Ter-
rassenmauern) steigt man rasch hinab zur engsten Stelle des
Paßweges, wo zwischen silbergrauen Steinhängen der Quellbach
von Phyle im Hochsommer, ganz überschattet von Oleander,
sein Wasser in den Klippen verschwinden läßt, im Winter
tosend zur Phiktischlucht hinabbraust. Über seinem linken Ufer
ist die Straße im Altertum in den Felsen geschnitten worden.
Auffallender aber noch als diese Straßenglättungsspuren ist der
tiefe, 0,40 m breite Einschnitt einer Wasserleitung (s. dieKarte),
die von der Quelle hergeleitet bald als solcher Felseinschnitt,
bald als Mörtelwerk mit kleinen Steinen und Ziegeln auch
weiter abwärts am Hang der Phiktischlucht kenntlich ist und in
1 Der Weg über das gastliche Kloster der üavayia w Ahotcov geht
von Chassia die Potamischlucht über ihrem rechten Ufer aufwärts. Die
von Milchhöfer erwähnten Antiken sind im Kloster nicht mehr auffindbar.
Vom Kloster gelangt man in zuerst steilem Aufstieg an der Südwestseite
des Harmamassivs entlang zum genannten Kreuzungspunkt.