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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 49.1924

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Wrede, Walther: Phyle
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https://doi.org/10.11588/diglit.29493#0177
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170

WALTHER WREDE

muß. Auch die beiden Steine v hatten nach links (in der An-
sicht) Anschluß. In die Leere von i hätte dann die dritte Stufe
gestoßen. ist nach links ziemlich glatt gepickt; ob hier noch
ein Stein anstieß, die Deckungsmauer also etwa bis in die Flucht
von v\ vorstieß, oder jene Glättung für Sicht berechnet war,
läßt sich nicht entscheiden; doch ist das erstere im Interesse
des Treppenschutzes wahrscheinlicher (punktiert ergänzt).

Diese Treppe ist einer Zerstörung zum Opfer gefallen und
in späterer Zeit roh ersetzt worden. Im Winkel von fi, l und v
lagen zwei formlose Steinbrocken (bei der Grabung entfernt),
die den ersten Anstieg nach rechts vermitteln sollten, und dem
gleichen Behelfsbau dürften auch die rohen, schiefen Treppen-
leeren angehören, die in die Steine x und weiterhin 1 geschnitten
sind. Seine Entstehung mag im Zusammenhang stehen mit
dem späten Bau, der hier nach der Höherlegung des Niveaus
(s. u. S. 200f. u. 223) an die Mauer angelehnt wurde und von
dem ein Mauerstiick aus kleinen Steinen (k2) und viele gestiirzte
ebensolche Steine (ki) dicht an der heutigen Oberfläche an-
gegraben wurden.

TW ist außen 17 m lang. Bei der Siidpforte UV steht die
Mauer heute noch sechs Schichten iiber dem Wehrgangniveau
von QS (— IX; der erhaltene innere Tiirsturz ruht auf VIII) und
erreicht mit dem Kammerboden des Siidturms Schicht XI. Dieser
springt in einem gewaltigen Rechteck aus dem Mauerende W
vor und verklammert das Ende der Befestigung mit dem Felsen.
Das innere Mauerende Z läuft sich an dem hier ins Kastell-
innere aufsteigenden Plateaufelsen tot (Taf. VI 1; XI 1, wo
rechts oben das Siidturmplateau sichtbar ist). Auffallend ist
das Fehlen jeder Spur einer Befestigungsmauer unmittelbar west-
lich von IV, wo ein Ersteigen des Felsens durchaus möglich ist.
Doch war die nur schmale gefährliche Stelle durch den weit-
ausholenden Turm wohl geniigend gedeckt, falls nicht mit einer
Veränderung des Bodens zu rechnen ist. Ein Erdbeben hat
auch die westliche Leibung des kleinen Tores um mehrere

Zentimeter gesenkt, so daß der Tiirsturz jetzt schief liegt.

* *

*

Die Mauer hat bis auf das kurze, nur als Ausgleich dienende
Stiick AB eine Breite von 2,70—2,75 m. Sie ist iiberall aufs
 
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