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Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung [Hrsg.]
Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung — 5.1858/​1877(1858)

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Fünften Bandes viertes Heft
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K. Reuter: Römische Wasserleitungen in Wiesbaden und seiner Umgebung
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Welch’ hohen Werth die alten orientalischen Cultur-
völker Aegyptens und Kleinasiens, die Araber Spaniens im
Mittelalter, die Chinesen bis heute, endlich die klassischen
Völker des Alterthums, namentlich aber die Römer auf ein
ausreichendes und gutes Wasser legten, darf als bekannt
vorausgesetzt werden. Die Grossartigkeit und Ausdehnung
der römischen Wasserbauten, z. B. des Kaisers Hadrian
(121 Jahre nach Christi Geburt), war nur dadurch ausführ-
bar, dass das ganze Heer zu öffentlichen Bauten herange-
zogen und namentlich in demselben ein abgesondertes Corps
von Kriegsbaumeistern und Werkleuten aller Gattungen in
Cohorten und Centurien vereinigt wurde; aber auch sein
Vorgänger Trajan war ein baulustiger Kaiser, der als Statt-
halter Untergermaniens in Köln residirte, wo er auch die
Krone empfing; ihre Sorgfalt erstreckte sich auch auf die
Herstellung von grossartigen Verbindungskanälen und Auf-
führung von Dämmen ; so erwähnt Tacitus einen Verbindungs-
kanal zwischen der Maass und dem Rheine ; Claudius be-
ginnt einen Kanal zur Verbindung der Mosel mit der Saone.
Auch die Landwirtschaft, die Bewässerung der Felder und
Gärten wurde dabei in das Auge gefasst, vor Allem aber
suchte man ein reines, gesundes und erfrischendes Hochquell-
wasser oft durch viele Meilen weite Leitungen auf Aquäducten
und in gemauerten Kanälen in die Städte zu leiten und zum
häuslichen Gebrauch zu vertheilen und zwar nicht allein im
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