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Kolloquium über das Acrylharzvolltränkungsverfahren <1977, Seehof, Memmelsdorf>; Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege; Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Mitarb.]
Steinkonservierung: zur Erhaltung von Flurdenkmälern : Kolloquium über das Acrylharzvolltränkungsverfahren — Arbeitshefte des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, Band 4: München: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, 1979

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Petzet, Michael: Vorwort
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https://doi.org/10.11588/diglit.63472#0007
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Vorwort

Die Stiftung Volkswagenwerk hat im Jahr 1978 durch die
Bereitstellung von Mitteln in Höhe von 1,654 Millionen DM
den Aufbau eines physikalisch-chemischen Zentrallabors
beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege ermög-
licht. Damit ist das Münchener Amt die erste Denkmalbe-
hörde in der Bundesrepublik, der ein naturwissenschaftli-
ches Laboratorium angegliedert ist. Ein Forschungs-
schwerpunkt ist das besonders dringende Problem der
Steinkonservierung. Hier besteht eine enge Zusammenar-
beit mit dem in Schloß Seehof untergebrachten Fachbe-
reich Steinkonservierung unserer Restaurierungswerkstät-
ten. Der Steinrestaurator hat die Aufgabe, Denkmalbesit-
zern, Ämtern, Architekten, Bildhauern, Steinmetzen und Re-
stauratoren helfend und beratend bei der Vorbereitung und
Durchführung von Konservierungs- und Restaurierungs-
maßnahmen an Steindenkmälern zur Seite zu stehen und
damit Schäden an diesen Objekten durch falsche oder un-
vollkommene Maßnahmen zu verhindern. Daneben sollen
neue Materialien und Verfahren auf ihre Eignung hin unter-
sucht, geprüft, erprobt und die Ergebnisse dieser Erprobun-
gen an die in der praktischen Denkmalpflege bzw. Restau-
rierung tätigen Fachleute weitergegeben werden. Eine er-
ste Fachinformation dieser Art bringt das vorliegende Ar-
beitsheft. Im ersten, der Erhaltung von Flurdenkmälern ge-
widmeten Teil, sollen die Verantwortlichen, Denkmalbesit-
zer und Restauratoren, wichtige Details und praktische Hin-
weise auf Methoden und Verfahren zur Erhaltung freiste-
hender Denkmäler aus Stein erhalten. Wichtig ist auch der
Anhang mit einem Fragebogen, der künftig von allen Stein-
restauratoren im Bereich des Bayer. Landesamtes für
Denkmalpflege gewissenhaft ausgefüllt werden sollte: Die
Dokumentation in Bild und Text ist heute ein wichtiger Be-
standteil jeder Konservierungs- und Restaurierungsmaß-
nahme. Die Entwürfe für Ausschreibungs- bzw. Angebots-
texte sollen den Restauratoren oder Bauämtern entspre-
chende Hilfen bieten.
Der zweite Teil des Heftes bringt die Zusammenfassung ei-
nes Kolloquiums, das im Dezember 1977 in Schloß Seehof
stattfand und in dessen Verlauf 12 Naturwissenschaftler,
Denkmalpfleger und Restauratoren über das von der Fa. Im-
chemie entwickelte Acrylharz-Volltränkungsverfahren dis-
kutierten. Diese Information ist sicher vielen Fachleuten
willkommen. Das vorgestellte Verfahren eignet sich nur für
bewegliche und abbaubare Objekte bis zu einer bestimm-
ten Größe. Da noch keine Langzeiterfahrungen bestehen,
die in der restauratorischen Praxis für die generelle An-
wendbarkeit eines Mittels unerläßlich sind, haben die Kol-
loquiumsteilnehmer weitere Testversuche (z.B. für farbig
gefaßte Skulpturen) angeregt. Das Acrylharz-Volltränkungs-
verfahren kann deshalb vorläufig nur für ungefaßte Objekte
empfohlen werden, die akut gefährdet sind und durch keine
anderen Maßnahmen vor dem endgültigen Untergang be-
wahrt werden können.
Michael Petzet

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