Architektonifche Rundfchau
SKIZZENBLÄTTER
AUS ALLEN GEBIETEN DER BAUKUNST
HERAUSGEGEBEN
VON
Ludwig Eisenlohr und Carl Weigle
ARCHITEKTEN IN STUTTGART.
11. Jahrgang 1895. i-»-
6. Heft.
Monatlich eine Lieferung zum Preise von Mark 1. 50.
IN HALT.
Tafel 41. Schloss Langen-
zell; umgebaut von Architekt
Leonh. Schäfer in Darmstadt.
1. Ansicht nach der Thalseite.
Der ältere, im Grundrisse
schraffierte Teil des Schlosses
wurde in den Jahren 1880—81
durch die Architekten Mylius &
Bluntschli, der Erweiterungs- und
Umbau in den Jahren 1891—93
ausgeführt.
Die Architekturteile sind in
rotem Mainsandstein, die Mauer-
flächen entsprechend dem alten
Bestand in grauem Kalkstein-
mauerwerk ausgeführt. Die innere
Ausstattung ist eine reiche und
vorwiegend im Stile des Aeusseren
durchgeführt. Einzelne Zimmer
haben Rokoko-Dekoration erhal-
ten. Baukosten ca. 400000 Mark.
Die Hofansicht und Grund-
risse folgen im nächsten Heft.
Tafel 42. Das Reichstags-
haus; erbaut vom Geheimen Bau-
rat Professor Dr. Paul Wallot.
(Fortsetzung.)
7. Zwei Zwickelfüllungen des
Turmobergeschosses. Bild-
hauer Professor O. Les-
sing.
Tafel 43. Villa Bauer in
Grünewald bei Berlin; erbaut von
Regierungsbaumeister C. Lange
daselbst.
Die Villa enthält im Sou-
terrain eine vermietbare Wohnung
für Leute, welche die Hauswar-
tung übernehmen. Im Erdgeschoss
ist die Wohnung des Besitzers
von 5 Zimmern, Badestube etc.
mit einem Fremdenzimmer im
Obergeschoss. Daselbst ist eine
zweite Wohnung zum Vermieten
eingerichtet, welche 3 Zimmer,
Küche, Nebengelass, Mädchen-
stube und 2 Kammern enthält.
a. Vorplatz.
b. Loggia oder Balkon.
c. Gänge.
d. Klosetts.
e. Verbindung.
f. Badestuben.
g. Küchen.
h. Speisekammern.
i. Mädchenzimmer.
k. Plättstube.
l. Nähzimmer.
Wohnhaus Brilckenallee 33 in Berlin; erbaut von Regierungsbaumeister
Georg Lewy daselbst.
Grundriss des Obergeschosses.
Die Ausführung geschah mit
Verblendern und teilweise in
Cementputz. Der Bauaufwand
betrug bei mässiger Ausstattung
ca. 42 000 Mark.
Tafel 44 und 45. Kon-
kurrenzentwurf für eine refor-
mierte Kirche zu Magdeburg von
F. Pützer & W. Eversheim,
Architekten in Aachen. (Perspek-
tivische Ansicht, Seiten- und
Rückansicht und Schnitte.)
Die Stellung des Turmes
auf der Chorseite wurde durch
die Platzanlage bedingt. Das
Innere ist zu einem einheitlichen
Raume ausgestaltet, der beim
Eintritt vollständig überschaut
werden kann. Die Kanzel wurde
in denKirchenraum vorgeschoben,
um den Geistlichen der Gemeinde
näher zu bringen.
Die Sakristei und das Zim-
mer für den Geistlichen liegen
im Turm. Den Eingang zu den
Emporen vermitteln 4 organisch
mit dem Kirchengebäude ver-
bundene Treppen. Die Bau-
kosten sind zu 250000 Mark ver-
anschlagt.
Tafel 46. Villa in Deger-
loch bei Stuttgart; erbaut von
Eisenlohr & Weigle, Archi-
tekten in Stuttgart.
Das Landhaus ist in den
Jahren 1889—90 für den Sommer-
aufenthalt verschiedener Miets-
parteien erbaut und enthält im
Erdgeschoss und 1. Stock je eine
Wohnung von 4 Zimmern mit
Küche, im Dachgeschoss 2 Zim-
mer und 1 Küche.
Das Erdgeschoss ist Back-
steinrohbau mit weissem Verputz,
der Sockel weisser Sandstein;
der sonstige Aufbau in teils sicht-
barem, teils verschaltem Holz-
SKIZZENBLÄTTER
AUS ALLEN GEBIETEN DER BAUKUNST
HERAUSGEGEBEN
VON
Ludwig Eisenlohr und Carl Weigle
ARCHITEKTEN IN STUTTGART.
11. Jahrgang 1895. i-»-
6. Heft.
Monatlich eine Lieferung zum Preise von Mark 1. 50.
IN HALT.
Tafel 41. Schloss Langen-
zell; umgebaut von Architekt
Leonh. Schäfer in Darmstadt.
1. Ansicht nach der Thalseite.
Der ältere, im Grundrisse
schraffierte Teil des Schlosses
wurde in den Jahren 1880—81
durch die Architekten Mylius &
Bluntschli, der Erweiterungs- und
Umbau in den Jahren 1891—93
ausgeführt.
Die Architekturteile sind in
rotem Mainsandstein, die Mauer-
flächen entsprechend dem alten
Bestand in grauem Kalkstein-
mauerwerk ausgeführt. Die innere
Ausstattung ist eine reiche und
vorwiegend im Stile des Aeusseren
durchgeführt. Einzelne Zimmer
haben Rokoko-Dekoration erhal-
ten. Baukosten ca. 400000 Mark.
Die Hofansicht und Grund-
risse folgen im nächsten Heft.
Tafel 42. Das Reichstags-
haus; erbaut vom Geheimen Bau-
rat Professor Dr. Paul Wallot.
(Fortsetzung.)
7. Zwei Zwickelfüllungen des
Turmobergeschosses. Bild-
hauer Professor O. Les-
sing.
Tafel 43. Villa Bauer in
Grünewald bei Berlin; erbaut von
Regierungsbaumeister C. Lange
daselbst.
Die Villa enthält im Sou-
terrain eine vermietbare Wohnung
für Leute, welche die Hauswar-
tung übernehmen. Im Erdgeschoss
ist die Wohnung des Besitzers
von 5 Zimmern, Badestube etc.
mit einem Fremdenzimmer im
Obergeschoss. Daselbst ist eine
zweite Wohnung zum Vermieten
eingerichtet, welche 3 Zimmer,
Küche, Nebengelass, Mädchen-
stube und 2 Kammern enthält.
a. Vorplatz.
b. Loggia oder Balkon.
c. Gänge.
d. Klosetts.
e. Verbindung.
f. Badestuben.
g. Küchen.
h. Speisekammern.
i. Mädchenzimmer.
k. Plättstube.
l. Nähzimmer.
Wohnhaus Brilckenallee 33 in Berlin; erbaut von Regierungsbaumeister
Georg Lewy daselbst.
Grundriss des Obergeschosses.
Die Ausführung geschah mit
Verblendern und teilweise in
Cementputz. Der Bauaufwand
betrug bei mässiger Ausstattung
ca. 42 000 Mark.
Tafel 44 und 45. Kon-
kurrenzentwurf für eine refor-
mierte Kirche zu Magdeburg von
F. Pützer & W. Eversheim,
Architekten in Aachen. (Perspek-
tivische Ansicht, Seiten- und
Rückansicht und Schnitte.)
Die Stellung des Turmes
auf der Chorseite wurde durch
die Platzanlage bedingt. Das
Innere ist zu einem einheitlichen
Raume ausgestaltet, der beim
Eintritt vollständig überschaut
werden kann. Die Kanzel wurde
in denKirchenraum vorgeschoben,
um den Geistlichen der Gemeinde
näher zu bringen.
Die Sakristei und das Zim-
mer für den Geistlichen liegen
im Turm. Den Eingang zu den
Emporen vermitteln 4 organisch
mit dem Kirchengebäude ver-
bundene Treppen. Die Bau-
kosten sind zu 250000 Mark ver-
anschlagt.
Tafel 46. Villa in Deger-
loch bei Stuttgart; erbaut von
Eisenlohr & Weigle, Archi-
tekten in Stuttgart.
Das Landhaus ist in den
Jahren 1889—90 für den Sommer-
aufenthalt verschiedener Miets-
parteien erbaut und enthält im
Erdgeschoss und 1. Stock je eine
Wohnung von 4 Zimmern mit
Küche, im Dachgeschoss 2 Zim-
mer und 1 Küche.
Das Erdgeschoss ist Back-
steinrohbau mit weissem Verputz,
der Sockel weisser Sandstein;
der sonstige Aufbau in teils sicht-
barem, teils verschaltem Holz-