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Argos, oder der Mann mit hundert Augen — 3.1793

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Nro. LVII
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https://doi.org/10.11588/diglit.47741#0467
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45;
du ach! reichtest mir im bittern Leiderr
oft aus Lethe's Wasser einen Zug
wiesest mich auf — niegewordne Freuden
dank dir selbst für diesen Trug! —
Oft ach! war er bitter— Freudenscenen,
Scenen überirrd'scher Seligkeit,
nezten oft mein Äug mit Freudenthränen,
ach! da kam die kalte Wirklichkeit,
Es zerfloß, wie Schnee an heisser Sonne
in ein Wolkenbild — mein süsses Glück
und mir blieb von namenloser Wonne
nur die Zähr' in meinem Äug' zurück.
Aber doch — hätt ich wohl überwunden
alle Dornen die ich Armer fand
reichtest du nicht in den trübsten Stunden
Huldin ! mir die himmlisch schminke Hand?
Sarge sprengtest du vor meinen Blicken
wenn die Tugend matt Zu Boden lag,
und ich sah mit frohendem Entzücken
des Triumphes fernen grossen Tag.
Trennten Meere mich von meinen Trauten
flogst du gern mit mir den Lieben nach,
durch die Nebel, die am Himmel grauten
zeigtest du des Frühlings schönsten Tag.
Jammert ich, daß hier ein Plan gescheitert
ward von dir die Zukunft mir enthüllt,
und ich sah , durch vinen Blick erheitert
ihn von Enkeln flhöner einst erfüllt,
 
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