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über die philosophischen Grundsätze, welche
das Fundament der Republik seyn sollen.
Ich erkenne das Pricsrerthnm, welches un-
ter den Christen Statt gehabt, sür einen
großen Mißbrauch; ich beweine die großen
Aebel, die dadurch über das Menschenge-
schlecht gekommen sind, und die nachtheili-
gen Folgen, die dasselbe selbst für Morali-
tät und Religion gehabt; ich verabscheue den
Hochmuth, den Geiß, die Betrügereyen
und den Despotismus, den die Priester aus-
geübet haben. Was mich betrifft, so habe
ich niemalen den Titel eines Priesters an-
genommen; ich habe mich als den Freund
meiner Brüder angesehen, als einen Lehrer
moralischer Vorschriften, welche auf die Na-
tur des Menschen und auf die ewigen Wahr-
heiten der Vernunft und der Religion ge-
gründet sind; ich habe kein Priester-Diplom
auf dem Altar des Vaterlandes zu opfern,
weil ich nie eines empfangen hatte; ich
habe keinen Religiösen-oder ^ektenhaß ab-
zulegen, weil ich allezeit Abscheu davor ge-
tragen, und meine Religion vornehmlich in
der allgemeinen Menschenliebe bestehet» Jur
Gegentheil, wenn alle diejenigen, welche
den einzigen wahren Gott anbeten, sich als
Brüder und Schwestern in dem nemlichen
Tempel vereinigen wollten, um die Gottes-
verehrung blos nach der natürlichen Religion
über die philosophischen Grundsätze, welche
das Fundament der Republik seyn sollen.
Ich erkenne das Pricsrerthnm, welches un-
ter den Christen Statt gehabt, sür einen
großen Mißbrauch; ich beweine die großen
Aebel, die dadurch über das Menschenge-
schlecht gekommen sind, und die nachtheili-
gen Folgen, die dasselbe selbst für Morali-
tät und Religion gehabt; ich verabscheue den
Hochmuth, den Geiß, die Betrügereyen
und den Despotismus, den die Priester aus-
geübet haben. Was mich betrifft, so habe
ich niemalen den Titel eines Priesters an-
genommen; ich habe mich als den Freund
meiner Brüder angesehen, als einen Lehrer
moralischer Vorschriften, welche auf die Na-
tur des Menschen und auf die ewigen Wahr-
heiten der Vernunft und der Religion ge-
gründet sind; ich habe kein Priester-Diplom
auf dem Altar des Vaterlandes zu opfern,
weil ich nie eines empfangen hatte; ich
habe keinen Religiösen-oder ^ektenhaß ab-
zulegen, weil ich allezeit Abscheu davor ge-
tragen, und meine Religion vornehmlich in
der allgemeinen Menschenliebe bestehet» Jur
Gegentheil, wenn alle diejenigen, welche
den einzigen wahren Gott anbeten, sich als
Brüder und Schwestern in dem nemlichen
Tempel vereinigen wollten, um die Gottes-
verehrung blos nach der natürlichen Religion