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Argos, oder der Mann mit hundert Augen — 3.1793

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https://doi.org/10.11588/diglit.47741#0572
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hier nicht unan beführt bleiben. Der unge-
schworne vorrnalige Pfarrer Cramer von ob-
besagtem i)-te hrelt gleich nach der Ankunft
des Waldeckers am Sonntage, nachdem er
Vorher die Kirche exorcisirt hatte, eine so
schöne Rede, daß selbst des besagten Wal-
decke,rö Bediente nach vollendeter Kirchen-
ceremonie gegen den Bauern, bei den sie lo-
girten, sich äußerten, wenn der Pfaffe in
ihrem Lande wäre, und eine so dumme Rede
halten würde, dörfte er gewärtig sein, von
seiner Gemune über die Kanzel herabge-
worfen zu werden. Am darauffolgenden
Sonntag predigte der elende Sünder von
nichts als Königs - und Königinnenmördern,
und schloß mit diefen Worten: Ich fage
euch, ihr feyd große Sünder, und habt nur
noch etwas wenig Hoffnung, von Gott Ver-
zeihung zu erhalten; aber erlle die, welche,
bisher gestorben sind, sind verdammt, immer,
und ewig verdammt. Amen!
Aach von dem unbeschreiblich großen Haffe
der Bewohner des jenseitigen Ufer des Rheins
gegen die fränkischen Bürger konnte der.
Bauer nicht genug sagen. Ueberall, wo die
fränkischen Bürger, welche jenseit des Rheins
Frohnfuhren thun mußten, durchkamen, wa-
ren Insultationen, Verwünschungen uM
Mißhandlungen ihnen gewiß.
 
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